In Monheim kommt die Kunst zu den Kindern

Eine neue Abteilung „Kulturelle Bildung/Kulturverwaltung“ hat vor allem ein Ziel: Chancengleichheit. Mit einer Offensive geht es in Kindergärten und Schulen.

Monheim. Wenn es nach Sonja Baumhauer geht, dann ist die Richtung klar: “Jedes Kind hat ein Recht auf kulturelle Bildung. Es geht um Chancengleichheit“, sagt die Sozialpädagogin. Sonja Baumhauer ist Leiterin der neu gegründeten Abteilung „Kulturelle Bildung/Kulturverwaltung“. Seit einem Jahr ist sie nun für die Stadtverwaltung tätig. Und mit einer internen Umstrukturierung bekommt die Sozialpädagogin nun Verstärkung auf ihrem Weg: Die Kunstschule ist künftig unter dem Dach der neuen Abteilung. Bisher war sie bei der VHS angesiedelt.

„Wir werden gemeinsam noch enger an die Kinder herangehen“, sagt Heike Schwerzel. Sie ist die Leiterin der Kunstschule. Mit der neu geschaffenen Stelle von Sonja Baumhauer soll die Vernetzung mit Kindertagesstätten und Grundschulen intensiviert werden. Die Sozialpädagogin solle eine Art Bindeglied sein — ähnlich wie Inge Nowak bei Mo.Ki (Monheim für Kinder). Als weiteres Vorbild wird die Arbeit der Musikschule gesehen, die längst an Monheims Schulen eine große Rolle im Bereich der kulturellen Bildung spielt.

Um sich noch mehr auf Kinder und Jugendliche zu konzentrieren, hat die Kunstschule Angebote für Erwachsene ausgegliedert. Das ist jetzt komplett von der Volkshochschule übernommen worden.

„Wir wollen die Kinder verstärkt über die Institutionen erreichen“, sagt Sonja Baumhauer. Man könnte auch sagen: Kommen die Kinder nicht zur Kunst, kommt sie zu den Kindern.

„Der hat ja noch nie so viel gesagt. Das ist ja erstaunlich.“ Solche Aussagen hört Yvonne Wilczynski nicht selten, wenn sie Kurse zum Beispiel in einem Kindergarten gibt. Die Dozentin der Kunstschule betont, dass Kunst auch ein wichtiges Instrument bei der sprachlichen Entwicklung sein kann.

„Wir unterrichten in kleinen Gruppen. Und Frontalunterricht gibt es nicht. Das ist viel intensiver“, betont Heike Schwerzel. Wichtig sei ihr auch, dass von den zwölf Dozenten vier Männer sind. Denn gerade im Kindergartenbereich und in den Grundschulen seien Männer eher selten aktiv — aber die Hälfte der Kinder in der Regel Jungs.

Wie notwendig es sei, dass die Dozenten der Kunstschule verstärkt in die Grundschulen gehen müssten, zeigt für Heike Schwerzel eine weitere Erfahrung: „Oft sind im Kunstunterricht mangels Personal fächerfremde Lehrer am Werk. Unsere Leute haben alle die entsprechende Ausbildung. Das ist wichtig.“

„Auf dem Weg zur Hauptstadt des Kindes ist das ein weiterer Schritt“, sagt Bürgermeister Daniel Zimmermann. Auch wenn er zugeben muss, dass man in dem Bereich noch viel tun müsse. Für Sonja Baumhauer heißt es jetzt, weiter kräftig die Werbetrommel in Schulen und Kitas zu rühren.

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