Langenfeld Große Kreuzungen sind Unfallschwerpunkte

Langenfeld. · Die Zahl der Unfälle mit Rad- und Pedelecfahrern sind weiter gestiegen, wie Frank Richartz vom Verkehrskomissariat Mettmann-Süd mitteilt. Er erklärt auch Unfallschwerpunkte in der Stadt.

 Ein schwerer Unfall ereignete sich im März 2018 an der Berghausener Straße in Langenfeld. 

Ein schwerer Unfall ereignete sich im März 2018 an der Berghausener Straße in Langenfeld. 

Foto: Patrick Schüller

Große Kreuzungen und Verbindungsstrecken wie beispielsweise am Winkelsweg (L 353)/Richrather Straße oder die Berghausener Straße (L 353)/A 59 Richtung Düsseldorf, Karl-Benz-Straße, gehören mit zu den Unfallschwerpunkten in der Stadt. Frank Richartz, Leiter des Verkehrskommissariats Mettmann-Süd, stellte jetzt die Verkehrsunfallentwicklung in Langenfeld für das Jahr 2018 vor. „Dort, wo viele Verkehrsbewegungen stattfinden, ereignen sich viele Unfälle, wenn die Fahrer unaufmerksam sind“, lautete sein Fazit.

Bei 216 Verkehrsunfällen verunglückten 275 Menschen. 239 von ihnen verletzten sich leicht, 34 Menschen wurden schwer verletzt und zwei Zusammenstöße gingen für Betroffene tödlich aus. So kollidierte eine Autofahrerin am 3. Januar 2018 an der Schneiderstraße beim Linksabbiegen aus einer Ausfahrt mit dem Wagen eines 78-Jährigen. Der Senior starb an seinen schweren Verletzungen. Und am 14. Juni stießen Ehegatten (beide über 70 Jahre) an der Straße Ringelhecke kurz vor einer Einmündung mit ihren Fahrrädern zusammen. Die Frau stürzte, verletzte sich lebensgefährlich und starb am nächsten Tag im
Krankenhaus.

Verkehrsunfälle haben
bislang nicht zugenommen

Verkehrsunfälle mit verletzten Personen hätten aber in den vergangenen fünf Jahren nicht gravierend zugenommen, berichtete Frank Richartz. So gab es laut Verunglücktenhäufigkeitsziffer, bezogen auf eine Größenordnung von 100 000 Einwohnern 2013 insgesamt 419 Unfälle, im Jahr 2014 421, 2015 lag die Zahl bei 476, 2016 bei 491, 2017 sank sie auf 398 und 2018 stieg die Zahl der Unfälle wieder auf 468.

Von den 275 Verunglückten im Jahr 2018 waren 23 Fußgänger (plus fünf), 13 motorisierte Zweiradfahrer (minus sechs), 33 Kinder bis 14 Jahre (plus fünf), 41 Senioren ab 65 Jahre (plus sechs), 35 junge Erwachsene zwischen 18 und 24 Jahren (plus elf), 92 Rad- und Pedelecfahrer (+21), sieben Motorradfahrer (minus zwei). Unfälle, an denen Pedelecs beteiligt sind, nehmen immer mehr zu, sagte Richartz. Häufig unterschätzten gerade ältere Menschen die Geschwindigkeit, oder sie seien im Umgang mit den recht schweren Zweirädern nicht geübt genug.

1282 Verkehrsunfälle mit Schäden, meldet die Polizei in Langenfeld für das Jahr 2018. Oft machten sich die Verursacher aus dem Staub, ohne eine Schadensregulierung einzuleiten. Nämlich in 421 Fällen. Aufgeklärt wurden davon 42,5 Prozent. Auch bei Unfällen mit Verletzten suchten die Verursacher manchmal das Weite, ohne Hilfe zu leisten. 15 Mal kam das 2018 vor. 80 Prozent dieser Fluchten konnten die Beamten des Verkehrskommissariat aufklären. Um die Sicherheit zu erhöhen, führte die Polizei im Kreis Mettmann 2018 mehrere Projekte und Maßnahmen durch.

Kreisweite Kontrollaktionen für mehr Sicherheit im Verkehr

So habe es vier groß angelegte, kreisweite Kontrollaktionen im Rahmen des Projektes „Korrekt“ gegeben. 30 bis 40 zusätzliche Aktionen mit Unterstützung der Einsatzhundertschaft Köln fanden statt. Außerdem habe es zwei Großkontrollen zum Thema „Drogen im Straßenverkehr“ gegeben, berichtete der Leiter des Verkehrskommissariats Mettmann-Süd.

Um gerade Jugendliche für die Gefahren im Straßenverkehr (zu schnelles Fahren, Alkohol und Unaufmerksamkeit) zu sensibilisieren, biete die Polizei regelmäßig für Schüler ab Klasse zehn „Crash-
Kurse“ mit plakativem Film- und Fotomaterial an. Durch dieses „Crash-Kurs“-Angebot würden die Gefahren wirklich deutlich, sagte der Polizeibeamte.

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