Hoch „Gerd“ ist ein Segen für die Freibäder

Die aktuelle Hitzewelle versöhnt Betreiber und Besucher nach einer durchwachsenen Saison.

Hoch „Gerd“ ist ein Segen für die Freibäder
Foto: Thinkstock/Grafik: Weber

Langenfeld/Monheim. Jeweils gut 150 Kilogramm Pommes hat Mike Dübbers (22) in den letzten Tagen im Langenfelder Freibad verkauft. „Und täglich eine ganze Truhe Eis“, sagt der Mitarbeiter vom Bistro „Sports Life“ am Stadtbad. Auch für dieses Wochenende, an dem uns das Hoch „Gerd“ weiter ein furioses Sommerfinale mit viel Sonne und Temperaturen über 30 Grad beschert, werden die heimischen Schwimmbäder und Strände proppevoll sein. Die Sommersaison retten wird dieser Endspurt aber kaum. Dafür stellte sich seit Mai zu selten stabiles Badewetter ein.

Jeweils bis zu 3500 Besucher erwartet Badbetreiber SGL für heute und morgen im Langforter Freibad. Damit wird im Vergleich zum Vorjahr zumindest der August 2016 die Nase vorn haben. Wenn nicht der September noch einen perfekten Altweiber-Sommer bringt, dürfte es insgesamt aber auf eine Saison hinauslaufen mit etwa einem Drittel weniger Besuchern als 2015. Das fiel mit rund 45 000 Gästen in den Monaten Juni, Juli und August durchschnittlich aus. Das Rekordjahr des 21. Jahrhunderts war bisher 2003 (92 000), Rekordmonat der Juli 2006 (45 000). Der miese Sommer 2007 brachte nur 20 000 Gäste.

Das „Allwetterbad“ in Monheim, wo sich mehr drinnen abspielt als draußen, ist naturgemäß weniger wetterfühlig als klassische Freibäder. „Nach dem durchwachsenem Verlauf der zurückliegenden Monate verzeichnen wir ein geringfügig geringes Besucheraufkommen als im vergangen Jahr, nämlich minus 4000“, sagt Geschäftsführer André Zierul. Bis zu 1500 kämen an Top-Tagen. Damit dies auch heute und morgen so wird, wirbt der Monheimer mit einem Pluspunkt: „An heißen Tagen mit — wie angekündigt — Wärmegewittern ist das Mona Mare den Freibädern überlegen.“

„Dank des super Wetters und weil Montag und Dienstag noch schulfrei war, ist das für uns die beste Woche in diesem Jahr“, sagt Johannes Sühs, Betreiber von Wasserski Berghausen. Rund 3000 Menschen tummeln sich an solchen Tagen auf dem Gelände mit den Strandbars, Ballsport- und Bademöglichkeiten. „Unser Hauptaugenmerk liegt aber auf den Wasserskiläufern und Wakeboardern, die — bis auf sechs Wochen im Winter — das ganze Jahr über kommen“, sagt Sühs. Deshalb schlage sich das Wetter nur punktuell in der Bilanz nieder. Insgesamt meldet der Berghausener einen Anstieg der Besucherzahlen in den vergangenen Jahren: von 240 000 (2013) auf 280 000 (2015).

Gleich in den ersten beiden Monaten seines Bestehens richtig gut eingeschlagen ist der Wasserspielplatz unterhalb von St. Gereon im Monheimer Rheinbogen. Hier tummeln sich hunderte Kinder — wegen des Wetters und des Wasser, aber sicher auch deshalb, weil der Spielplatz mit seiner Schelmenturm-Rutsche, himmelhoher Schaukel, Klettergerüsten und Seilbahn so toll geworden ist. „Wir — Stadt, Politik, Jugendförderung, Bürger — haben uns da alle beim Planen sehr viele Gedanken gemacht. Jetzt freuen wir uns sehr, dass alles so gut angenommen wird“, sagt Stadtsprecher Thomas Spekowius. Große Bäume spenden Schatten, an einer Bude gibt es Eis und Kaffee, ein WC ist auch vorhanden. Und: Der Wasserspaß ist absolut ungefährlich, auch ohne Schwimmflügel.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort