Hildener Büchermarkt: Lesespaß zum Meterpreis

47 Händler verkauften am Wochenende auf der Mittelstraße gedruckte Worte.

Hilden. Für die zahlreichen Händler, die am Samstag zum wiederholten Male ihre Bücherstände auf der Mittelstraße aufbauten, scheint Hilden ein Paradies zu sein: "Das erste Mal waren wir im März hier, und damals haben uns die Leute fast die Bude eingerannt. Wir haben ein richtig gutes Geschäft gemacht. Klar, dass wir dieses Mal wieder dabeisein wollten." Michael Zaremba spricht aus, was vermutlich auch viele andere Besitzer von Bücherständen denken: Hilden lohnt sich! Erst recht, wenn, wie am Samstag, das Wetter mitspielt und Hildens Innenstadt ohnehin gut besucht ist.

"Wir sind eigentlich eher zufällig hier gelandet", sagt Insa Schobel, die mit ihrer Tochter Melina am Stand von Anita Nuding fündig geworden ist. Dort liegen vor allem Bilderbücher, Kinder- und Jugendbücher in der Sonne zum Verkauf aus.

Ein Buch der Reihe "Leselöwen" hat Melinas Interesse geweckt und soll Lesestoff für die Herbstferien bieten. Auch Mutter Insa hält die Augen nach interessanter Urlaubslektüre offen. Die Preise für die Bücher - entweder sind sie gebraucht oder stammen aus Restbeständen von Verlagen - liegen im Schnitt bei drei Euro. Da greifen die Besucher gerne gleich mehrfach zu, schließlich ist die Auswahl riesig. Allein am Stand von Christoph Wilde haben vorbeischlendernde Leseratten die Möglichkeit, in hunderten von Büchern, verpackt in 54 Kisten, zu schmökern.

"In einen Kleintransporter bekomme ich die Bücher gar nicht rein", erzählt Wilde. Das liege nicht an der Menge, sondern am Gewicht. "Das kennt jeder, der schon mal umgezogen ist. Die Kartons mit den Büchern sind mit Abstand die schwersten." Damit genug zugeladen werden konnte, ohne dass die Achsen brechen, hat er zusammen mit Michael Zaremba einen 7,5 Tonner gemietet. "Die Ladefläche war zwar nur halb voll, aber durch das Gewicht der Bücher musste es wirklich so ein großer Lastwagen sein", sagt er.

Michael Zaremba hat aus seinem Fundus eine Auswahl für Hilden getroffen: Taschenbücher und Literatur ("Das geht eigentlich immer"), dazu diverse Romane, Esoterik und Bildbände.

Während seine Freundin den Stand mit rund 2000 Büchern bewacht und Tipps für geeignete Urlaubslektüre gibt, hat sich Zaremba mit einem großen Rucksack bewaffnet, bei seinen Kollegen umgesehen und selbst gekauft.

Das ein oder andere Schnäppchen, das er gemacht hat, wird wohl bald wieder an seinem Stand zum Verkauf ausliegen - allerdings zu einem höheren Preis. "Ich lebe schließlich davon, Bücher zu verkaufen", sagt er. Schon gegen sechs Uhr in der Frühe hat er begonnen, seinen Stand am Anfang der Mittelstraße aufzubauen. Andere, wie Anita Nuding, haben später angefangen, sind erst gegen 10.30 Uhr am Vormittag mit den letzten Aufbauten fertig.

Optimistisch, dass sich das Geschäft in Hilden auch an diesem Wochenende lohnt, sind fast alle Verkäufer: "Dafür ist das Wetter einfach zu gut" - genau wie die Hildener Kundschaft, die offensichtlich eine besondere Lesefreunde an den Tag legt.

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