Hilden: Modellspielzeug - Große Geschäfte mit Blech

Die Sammler der kleinen Stücke lassen sich beim Handeln nur ungern über die Schulter schauen.

<strong>Hilden. Zusammen mit seiner Partnerin geht der Mann von Stand zu Stand und versucht herauszufinden, was seine alten Märklin-Fundstücke noch wert sind. "Nicht besonders viel", das weiß er inzwischen. "Obwohl man im Internet für manche Stücke fast den Neupreis erhält." Modell- und Spielzeugmärkte sind eine ernste Sache: Es geht dabei eigentlich nicht um Spielwaren, sondern um Wertanlagen - und zum Teil um hohe Geldbeträge. Auch in der Stadthalle galt daher gestern: Verschwiegenheit ist oberstes Gebot.

Momente wie aus einem Agenten-Thriller

So ergaben sich Szenen wie aus einem Agentenfilm: Männer mit grauen Schläfen trugen Aktentaschen mit Unterlagen herum. Leise wurden Verhandlungen geführt. Ein Mobiltelefon klingelte. Kurz darauf wechselten Geldscheine und Waren die Besitzer.

Seither versuchten diese Jahrgänge, ihre verlorene Kindheit nachzuholen. "Wenn sie sich hier umschauen, finden sie wenige junge Leute", sagte Cremer. So erkläre sich, dass es kaum moderne Hochhäuser in H 0 gibt. Auch aktuelle Zugtypen sind deutlich in der Unterzahl.

"Es gibt zwei Typen von Modellbauern: Leute wie mich und die Nietenzähler", erklärt der Marktchef. "Die versuchen den Betrieb der Deutschen Bahn möglichst penibel nachzubilden."

Der Eintritt schreckt dabei nur diejenigen ab, die ohnehin nichts kaufen würden. "Wir wollen damit die Leute fernhalten, die nur gucken wollen", stellt Cremer klar. "Wer geschickt handelt, hat den Eintritt ganz schnell wieder raus."

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