Hilden: Leinenzwang erhitzt Gemüter

Im Online-Forum der WZ wird heiß über die geplante Anleinpflicht für Hunde im Stadtwald diskutiert.

Hilden. Wenn der Stadtrat am Mittwoch zustimmt, gilt ab dem 1.April in großen Teilen des Stadtwalds eine Anleinpflicht für Hunde. Diese Verordnung entzweit die Gemüter. Das Thema wird seit der Zustimmung des Ausschusses für Umwelt- und Klimaschutz heiß diskutiert - auch im Online-Forum der WZ.

Viele Hundehalter können das Verbot nicht nachvollziehen. So schreibt etwa Sina: "Wie doof, dass im gesamten Hildener Stadtwald nun Anleinpflicht herrscht. Es hätte auch gereicht, sie in einem Teil des Waldes durchzusetzen."

Wie viele andere berichtet auch sie, dass sie gerne mit ihrem Hund im Wald spazieren geht und noch nie etwas passiert sei. Elke Clemens aus Haan schreibt: "Seit 25 Jahren gehe ich mit meinem (nunmehr 2.) Hund im Hildener Stadtwald und auf der früheren Segelflugwiese spazieren. Ohne Ärger, ohne Beißereien, ganz entspannt."

Die Hundebesitzer sind sich nahezu einig, dass nur erzogene Hunde frei herumlaufen sollten. Sie geben zu, dass dies nicht immer der Fall ist. "Ich war vier Jahre lang mit meinem Hund in der Hundeschule und habe viel Mühe darauf verwand, dass mein Hund zuverlässig hört. Es sollte nur ein Bußgeld fällig werden für Hundehalter, deren Hunde nicht sofort auf Zuruf ihres Herrchens kommen", schreibt Petra König aus Hilden.

Elke Clemens meint dazu: "Leider ist es so, dass es immer wieder Hundehalter gibt, die nicht darauf achten, dass die Tiere die Wege nicht verlassen. Aber ist es in Ordnung, wegen dieser Minderheit allen anderen die Leinenpflicht zu verordnen?"

"Wie soll man als Hundehalter seinen Hund auch nur annähernd artgerecht halten, wenn er überall an die Leine muss? Wie wärs es mit einem Hundeführerschein, dann können wenigstens die Hunde, die gehorchen von der Leinenpflicht befreit werden," fragt C. Ruhnau. Dem halten Befürworter des Verbotes entgegen: "Von Hundehaltern wird argumentiert, eine Anleinpflicht für Hunde sei als Tierquälerei zu werten und deshalb gegen den Tierschutz gerichtet.

Tierschutz beschränkt sich nicht auf Haustiere, sondern umfasst auch Wildtiere", meint Judith. "Nicht angeleinte Hunde stellen nicht nur für die Wildtiere, sondern auch für Spaziergänger, Kinder und Jogger - insbesondere in den Wäldern - eine Störung und Gefahr dar."

Befürworter Klaus freut sich über die neue Regelung: "Für Menschen wie mich, die Angst vor Hunden haben, wird das nun hoffentlich eine Erleichterung sein." Haansi fragt: "Was ist mit Kindern? Haben die keinen Anspruch darauf, mal wieder ungestört im Bach spielen zu können, ohne ständig von neugierigen Hunden erschreckt zu werden?"

Einige sind auch der Meinung, dass es die Diskussion nicht geben müsste, wenn alle Waldbenutzer gegenseitig Rücksicht nehmen würden. "Ob Modellbauer, Hundeleute, Radler oder Eltern - eigentlich sollte es dann keine Probleme im Wald und dem Flugplatz geben", schreibt Ingo.

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