Hilden: Jecker Flohzirkus begeistert

Mit dem Aufritt der CCH-Flöhe kam so richtig närrische Stimmung auf.

Hilden. Vielleicht war es einfach noch ein bisschen zu früh: Als die Große Hildener Karnevalsgesellschaft (GHK) am Samstagmorgen um 10 Uhr an der Ecke Mittelstraße/Bismarckstraße den Beginn des Straßenkarnevals ausrief, war die Besucherzahl vor der Bühne noch sehr überschaubar.

Natürlich gab es die Hartgesottenen, die sich nach durchfeierter Nacht im jecken Kostüm lachend und fröhlich präsentierten, als hätte ihnen der Hauch von Schlaf nichts ausgemacht. Doch der Großteil des Publikums war noch recht sparsam mit seiner närrischen Ausgelassenheit. "Das kommt schon noch, gegen Mittag ist der Platz hier voll", meinte GHK-Präsident Joachim Günther voller Optimismus.

Erfahrungen aus über 20 Jahren Straßenkarneval bescherten ihm dieses Selbstbewusstsein - und er sollte recht behalten. Zur Mittagszeit wurde es auf dem Platz vor der Bühne immer enger. Das Durchgangspublikum fand keinen Durchgang mehr, die interessiert Stehengebliebenen hatten Mühe, weiterzugehen.

Eingeläutet hatten den Besucherandrang die CCH-Flöhe. Die junge Tanzgarde des CCH’s unter Leitung der beiden Ex-Prinzessinnen Claudia Peters und Iris Barkei schwang mit solcher Freude das Tanzbein, dass viele Narren und auch Nicht-Narren interessiert zusahen.

Gegründet wurden die CCH-Flöhe in der vergangenen Session, mittlerweile gehören 18 Mädchen zwischen vier und zehn Jahren zur festen Gruppe. Zu Melodien von beliebten Kinderserien wie "Biene Maja" und "Wickie und die starken Männer" zeigten sie, was sie bei den Proben gelernt haben.

Nach dem Auftritt der CCH-Flöhe wurde der Straßenkarneval zum Selbstläufer. Wo einmal reger Andrang herrscht, lockt dies weitere Schaulustige an - das galt auch für den Straßenkarneval. Immer mehr Kostümierte mischten sich unter das Publikum.

Zu bestaunen gab es flotte Bienen im Partypelz, gehörnte Teufel und warzennasige Hexen, Cowboys, Indianer und die üblichen Verdächtigen. Gemeinsam schunkelten und tanzten sie sich warm und gaben einen Vorgeschmack dessen, was am Montag in Hildens Innenstadt zu erwarten sein dürfte.

"Wenn das Wetter jetzt noch so bleibt, mache ich mir über den Rest überhaupt keine Sorgen mehr", sagte Präsident Günther mit Blick zum Himmel. Auch bei der 21. Auflage blieb er im Hintergrund, während Vize-Präsident Armin Kuhn die Moderation übernahm.

Er begrüßte im Laufe des Vormittags die Nachwuchssängerinnen der Musikschule Peter Zinnen sowie den Kinder und Jugendchor der Stadt Hilden, die beide auch nicht-karnevalistische Stücke im Programm hatten. Dafür hatte das Publikum wohlwollenden Beifall übrig. Richtig Stimmung kam jedoch auf, als jecke Töne erklangen und die KKF Tanzgarde Kleinenbroich, die Itterfrüchtchen, die TuS Nord Candys, die KG Stachelditzges und das Schwarz-Weiß-Fanfaren Corps aus Düsseldorf echte Karnevalsmusik boten.

Höhepunkt und Schlusspunkt des Straßenkarnevals zugleich waren der Auftritt der GHK-Tanzgarde und der Besuch des kleinen und des großen Prinzenpaares, deren Amtszeiten sich ebenfalls dem Ende nähern.

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