Hilden: Geld fällt nicht vom Himmel

Die große Mehrheit von CDU und SPD im Stadtrat stimmt dem städtischen Haushalt für das laufende Jahr zu.

Hilden. Der städtische Haushalt für 2008 ist unter Dach und Fach. Mit den Stimmen von CDU und SPD wurde das Zahlenwerk gestern im Stadtrat verabschiedet. 153,8 Millionen Euro sind darin als Ausgaben aufgelistet, dem stehen Erträge von 152,4 Millionen Euro gegenüber. Für den Ausgleich müssen neue Kredite aufgenommen werden - in diesem Jahr maximal drei Millionen Euro. Bei einer vollen Inanspruchnahme würde der Schuldenstand zum Jahresende auf 32,3 Millionen Euro steigen.

Trotz der Schulden geht es Hilden "finanziell vergleichsweise gut", so der FDP-Fraktionsvorsitzende Rudolf Joseph. Dabei profitiere die Stadt in besonderem Maße von "den unerwartet hohen Steuereinnahmen" - zusammen etwa 90 Millionen Euro. Gleichwohl lebt die Stadt nicht nur nach Ansicht der Industrie- und Handelskammer über ihre Verhältnisse, auch die CDU-Fraktionsvorsitzende Angelika Urban beklagte dies gestern.

Wenn die Stadt sparen soll, muss sie einen Spagat schaffen, den die SPD-Fraktionsvorsitzende Birgit Alkenings unter anderem mit "zukunftsfähiger kommunaler Familienpolitik" umschrieb. Einerseits müssen junge Familien mit einem attraktiven Angebot an Kindergärten und Schulen in Hilden gebunden werden. Andererseits müssen die Herausforderungen des demografischen Wandels mit einem steigenden Anteil älterer Bürger (und Wähler) erfüllt werden.

Die Stadt könnte, wie von der Bürgeraktion gefordert, auf die Baseballanlage oder den Kunstrasen am Kalstert verzichten. Kurzfristig würde das die Ausgabenseite verbessern. Die langfristigen Folgen sind aber nicht zu beziffern. Ein attraktives Sport- und Freizeitangebot gehört nämlich zu den weichen Standortfaktoren, die für junge Familien und Unternehmen bei der Standortwahl entscheidend sind.

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