Hilden: Die starke Seite von Musik

Beim großen Konzert am Samstag in der Stadthalle begeisterten die Musiker mit der ganzen Bandbreite des Genre.

Hilden. "Es ist einfach zu voll". Mit diesen Worten mussten am Freitagabend einige Gäste wieder zur Heimkehr aufgefordert werden - wenn auch sympathisch und nicht mit rüpelhafter Türstehermanier.

Doch mit über 200 Besuchern platzte die Garage des Clubs QQTec bereits aus allen Nähten. Denn alle wollten mit eigenen Augen sehen, wie Jazzmusiker ein dynamisches Saxophon zähmen, ein Schlagzeug sanft streicheln und mit ihrem Instrument verschmelzen.

Dem Motto "European Meeting" (Europäisches Treffen) machen die Jazztage alle Ehre - ob nun mit Künstlern aus dem östlichen Rumänien oder aus Großbritannien. Und die Liebhaber des Genres kommen nicht nur aus Hilden, sondern reisen auch aus größeren Städten, wie Düsseldorf und Köln, ein. Wer annahm, Jazz sei nur in den USA zu vernehmen, der wurde eines Besseren belehrt. Denn 13 verschiedene Nationen von Frankreich bis Mazedonien vertraten klangstarke Musik.

Wer sich am Freitag noch von rumänischem Jazz mitreißen ließ, den erwarteten am Samstagabend auf dem großen Konzert in der Stadthalle unter anderem britische und deutsche Musiker. Der Rumäne Nicolas Simion und seine vierköpfige Band bewiesen, dass die Mischung aus heiterer, osteuropäischer Folklore und kraftvollen Jazz ebenfalls hemmungslosen Beifall erhält.

Auch Matthias Neff ließ sich von den rumänischen Klängen berauschen. Was das Genre angeht ist der 53-Jährige sehr offen. "Man kann diese Musik gar nicht streng fassen", sagt er. Sie sei einfach zu vielseitig, so Neff.

Zum fünfstündigen Konzert in der Stadthalle gab die WDR- Big Band den Auftakt mit Unterstützung des 20-jährigen Saxofonisten Francesco Cafiso. Der junge Sizilianer hat sich bereits mit 13 Jahren einen Namen in der Jazzszene gemacht.

Danach folgten die gesangliche Beilage von Norma Winstone, einer britischen Jazz-Musikerin, und schließlich das Jermaine Landsberger Quartett.

Marion Denkhaus bezeichnet den Jazz in der Stadthalle als "Kuscheliges im großen Rahmen". Die 44-jährige Besucherin ist von sämtlichen musikalischen Darbietungen begeistert. Auch Martin Cäsar und seine Frau Astrid haben sich vom Jazzfieber anstecken lassen. "Live gespielt, ist die Musik einfach toll", sagt der 39-Jährige. Die kleineren Veranstaltungsorte seien aber noch interessanter und intimer als die großen Konzerthallen, so seine Meinung.

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