Hilden: Die einen feiern, andere helfen

Mehr als 45000 Narren feierten am Montag beim Rosenmontagszug – begleitet von 60 Helfern des Deutschen Roten Kreuzes.

Hilden. Der Rosenmontag in Hilden beginnt für das Deutsche Rote Kreuz um 8 Uhr. "Zuerst trifft sich die Führung. Ab halb zwölf stoßen dann die Übrigen langsam hinzu", sagt Einsatzleiter Stefan Schüller. Das DRK begleitet in jedem Jahr den Rosenmontagszug mit Fußgruppen und Einsatzfahrzeugen. Mit 60 Mann ist die Hilfsorganisation in diesem Jahr unterwegs. Dabei werden die Hildener von Ortsgruppen aus der Umgebung unterstützt. Um 13.45 Uhr gibt es eine kurze Einsatzbesprechung, in der die Zugbegleiter eingeteilt werden. "Alle zwei bis drei Gruppen im Zug laufen zwei bis drei Helfer von uns mit", sagt Schüller. Zusätzlich sind 15 Autos im Einsatz.

Dann laufen die Fußgruppen zum Lindenplatz, wo sich der Zug aufstellt. Darunter sind auch Rettungsassistentin Karin Hardtmann und die Rettungssanitäter Jürgen Borngraeber und Marita Schröter. Sie werden als letzte DRK-Gruppe Position vor dem Wagen Nummer 50/51 der Großen Hildener Karnevalsgesellschaft beziehen. Dem folgt nur noch der Prinzenwagen Seiner Tollität Prinz Hildanus Markus I. und Ihrer Lieblichkeit Prinzessin Hildania Simone I. samt Gefolge.

Um 14.11 Uhr setzt sich der Wagen des Carnevals Comitee Hilden in Bewegung. Ihm folgen die mehr als 50 weiteren Zugteilnehmer. In unregelmäßigen Abständen ordnen sich die DRK-Gruppen unter die Narren. Marita Schröter ist als Einzige verkleidet. Die 52-Jährige hat Mäuseohren aufgesetzt und sich geschminkt. "Wir müssen ja nicht todernst sein, wir haben Spaß wie alle anderen auch." Damit erfüllt sie ganz das diesjährige Sessionsmotto "Jeck - dat sin m’r och".

An Hardtmann, Borngraeber und Schroeter zieht ein Wagen nach dem anderen vorbei. Darunter alle Hildener Karnevalsgesellschaften - von den Kniebachschiffern über Jecke Fründe, Musketiere, Rot-Weiß, Feldjäger Düsseldorf, Narrenakademie bis hin zur Großen Hildener. Die Gruppe "Partido Alto" der Musikschule drischt auf ihre Trommeln ein und bringt brasilianisches Flair in den Umzug.

Schließlich reihen sich die letzten DRKler in den Zug ein. Richtig voran kommt die Gruppe jedoch nicht. Am Hagelkreuz verharrt der Zug mehrere Minuten. "Dieses Jahr ist es extrem mit dem Stehen", sagt Schröter. Dort feiern vor allem Jugendliche. An der Schulstraße kommt es immer wieder zu Rangeleien zwischen Betrunkenen. Das machte sich bei den Polizeieinsätzen bemerkbar. Es gab mehr Schlägereien als in den Vorjahren, so Polizei-Chef Wolfgang Busch.

Eine Stunde nach Zugstart erhält Hardtmann über Funk die Nachricht, dass ein Rettungswagen eine Person mit einer Verletzung an der Hand nach Düsseldorf bringen musste. Insgesamt hatte das DRK 17 Einsätze - mehr als in den Vorjahren. In allen Fällen waren es Jugendliche, die zu viel getrunken oder eine Schnittverletzung hatten.

Den Höhepunkt erlebt der Zug auf der Mittelstraße. Ein Großteil der mehr als 45.000 Narren, die sich den Zug ansahen, steht dort schunkelnd am Straßenrand. Viele machen es wie Karin Goltschilng. Sie zog vom Lindenplatz mit Löwen-Tochter Meike (7) zur Mittelstraße. "Am Besten gefällt mir, dass sich die Gruppen so viel Mühe geben."

Für die Ehrenamtler des Roten Kreuzes ist um halb sechs der offizielle Teil des Rosenmontags beendet. Nach dem Aufräumen haben sie Feierabend. Einige - wie Marita Schröter - zieht es dann noch zum Feiern ins Festzelt.

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