Hilden: Bescherung für Bedürftige

Fast 500 Päckchen mit Leckereien, Essen und Spielzeug wurden am Freitag verschenkt.

Hilden. Ausgerechnet. Ausgerechnet an diesem Tag muss es in Hilden schneien. Das passt zwar ganz wunderbar zur vorweihnachtlichen Stimmung, aber es passt überhaupt nicht in den Kram von Olga und Wassili Semjonow (Namen von der Red. geändert). Das Ehepaar hat gerade sein Weihnachtspaket in Empfang genommen. Liebe Menschen aus Hilden haben verschiedene Süßigkeiten, Kaffee, Kekse, ein paar Kerzen und eine Konservendose Eintopf in ein großes Paket gepackt.

Lehrer und Schüler der Theresienschule haben gemeinsam mit dem Sozialdienst katholischer Frauen und Männer (SkFM) hunderte dieser Pakete an Bedürftige verteilt. Ein Weihnachtspaket haben die Semjonows erhalten. "Vielen lieben Dank", sagt Olga Semjonow in gebrochenem Deutsch, "wir wissen gar nicht, wie wir das alles mit nach Hause tragen sollen." Nicht nur ihnen geht es so. Unter den Weihnachtspäckchen-Empfängern sind augenscheinlich viele Rentner, die Mühe haben, die Pakete in ihrem Rollator oder ihrem Einkaufswägelchen zu verstauen und ihr Gepäck durch den Schnee nach Hause zu manövrieren.

"Fast 500 Päckchen wurden in diesem Jahr gespendet", sagt Maria Pohl, Konrektorin der Theresienschule. Dort wurden die Pakete in diesem Jahr zum ersten mal verteilt. "Vor einem Jahr sind die Pakete an der Ausgabestelle der Tafel verteilt worden, da war ich auch dabei", sagt Elisabeth Rieser. Sie ist mit Hund Tobi gekommen und wartet, dass sie aufgerufen wird. Um dem Ansturm Herr zu werden, wurden vorher Gutscheine von der Tafel verteilt. Immer in Zehnergruppen werden die Leute vorgelassen.

Als Elisabeth Rieser erfährt, dass in diesem Jahr auch ein paar Pakete mit Hundefutter verteilt werden, geht ein Strahlen über ihr Gesicht. "Da werde ich gleich mal nachfragen, das ist ja toll", sagt sie und berichtet von ihrem Päckchen aus dem Vorjahr: "Da war Kaffee drin und ein paar herzhafte Dinge, das war richtig toll." Ihre Freundin Marita Bending ist in diesem Jahr das erste Mal bei der Weihnachtspäckchenausgabe. Der ehemaligen Chefsekretärin geht es wie vielen der Tafelbesucher, nicht alle wollen erkannt werden. "Mal sehen, wenn das Paket noch zu ist, werde ich bis Heiligabend warten, ansonsten werde ich bestimmt schwach." Peter Ziegler bekommt zum zweiten Mal ein Weihnachtspäckchen. "Das aus dem letzten Jahr habe ich an eine Familie verschenkt, die sich geschämt hat, hier hin zu gehen." Gefragt, über was er sich besonders freuen würde, zuckt er mit den Schultern. "Über alles. Vor allem freue ich mich über die Geste. Das zählt für mich."

Die Päckchenpacker dürften sich über diese Worte freuen. Viele Pakete sind liebevoll zusammengestellt, geschmückt und enthalten nicht nur Lebensmittel, sondern auch Spielzeug, weihnachtliche Dekoration oder Handschuhe. Ein Paket enthält einen Menüplan für die Feiertage samt Zutaten, ein anderes ein paar Dosen Katzenfutter, wieder ein anderes Hundeknochen. Auch Babynahrung und Spielzeug sind dabei. "Bei diesem Anblick geht einem richtig das Herz auf", sagt eine SkFM-Mitarbeiterin strahlend.

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