Hilden: Beim 28. Itterfest wird nicht das ganz große Rad gedreht

Händler klagen über zurückhaltende Kaufbereitschaft der Besucher.

Hilden. Festwetter war es ja nicht gerade - das schienen sich auch viele Hildener gedacht zu haben. Von vollen Straßen konnte am Samstag keine Rede sein. Zu Beginn der Mittelstraße - und damit auch dem Beginn der Festmeile - waren die Besucher eher spärlich gesät. Viele warfen auch nur kurz nach ihrem Samstageinkauf einen Blick auf die Stände. 79 gab es, stellenweise waren sie etwas weit auseinander aufgebaut worden.

Angeboten wurde einiges: So gab es neben Essens- und Getränkeständen zahlreiche Schmuck- und Bijouverkäufer, aber auch Holzarbeiten wurden zum Kauf feilgeboten. Mehr Abwechslung bei den Ständen wünschte sich der 35-jährige Magnus Lüdecker: "Ein paar mehr Verkaufsstände wären gut, wie zum Beispiel auf dem Weihnachtsmarkt."

Eine größere Vielfalt wünschten auch die 14-jährige Lisa Juswig und ihre Freunde: "Es sollte modernere Stände geben, die auch uns junge Menschen ansprechen." Mit einem eher "klassischen" Stand sorgte Friedrich Riegel für interessierte Blicke: Der 71-jährige Düsseldorfer malte vor Ort fotorealistische Bilder von Hilden.

Der 13-jährige Sascha und seine Familie konnten sich vor allem für das Riesenrad begeistern. Die zahlreichen Attraktionen der Kirmes auf dem Nové-Mesto-Platz hatten es auch seinem siebenjährigen Bruder Lukas angetan: " Besonders den Autoscooter find’ ich super." Mutter Nicole Wischnewski (32) sagte, sie sei jedes Jahr dabei, aber es betrübe sie, dass immer weniger Menschen zum Itterfest kommen.

Fallende Besucherzahlen verbuchte auch die Karnevalsgesellschaft Rot-Weiß. Sie ist mit ihrem Essstand seit 26 Jahren beim Itterfest vertreten, aber Feierstimmung wollte sich nicht so recht einstellen: "Im Moment läuft das Ganze hier eher schleppend. Die Leute haben einfach nicht die finanzielle Freiheit", meinte Sven Döbgen (33).

Die 19-jährige Daniela Michels hielt die Preise auf dem Fest für überteuert, "außerdem wird nicht viel Abwechslung geboten". Zumindest an den Getränkeständen schien Geld keine Rolle zu spielen: So war die Getränkeausgabe des Shanty Chors sehr gut besucht.

Die Sänger sind seit rund fünf Jahren beim Fest dabei. Sie bemerkten keine Veränderung zu den Vorjahren. "Am Freitag hatten wir schon gut zu tun, und abends wird auch wieder viel los sein," sagte Georg Rodehüser. Die meisten Besucher tränken Bier, so das Shanty-Mitglied.

Einen konnten weder Nässe noch Kälte von seinem jährlichen Besuch abhalten: Der 65 Jahre alte Hildener Gerd Paasaus ist seit dem ersten Itterfest 1981 immer dabei gewesen - sein einziger Wunsch sind mehr Reibekuchenstände.

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