Hier kracht’s alle drei Wochen

Die Kreuzung auf der Hardt ist eine der gefährlichsten im Kreis. Echte Lösungen sind nicht in Sicht.

Langenfeld. Wer in der Nähe der Kreuzung Hardt/Schneiderstraße/Bergische Landstraße wohnt oder täglich dort vorbeikommt, der dürfte sich langsam an Blaulicht gewöhnt haben. Seit Jahren gehört der Verkehrsknotenpunkt zu den gefährlichsten im gesamten Kreis Mettmann. Jedes Jahr gibt es dort um die 20 Unfälle.

Auch 2010 war das so. 18 Mal krachte es im vergangenen Jahr. Drei Personen wurden dabei schwer verletzt, zwei leicht. Die Zahlen sind seit Jahren konstant. Im Durchschnitt gibt es also alle drei Wochen einen Unfall an der Kreuzung.

Lediglich zwischen Januar und Mai des vergangenen Jahres, als die Polizei vermehrt die Geschwindigkeit kontrollierte oder schlichtweg Präsenz zeigte, gab es 20 Prozent weniger Unfälle. Eine Dauerlösung kann das aber nicht sein. „Das können wir aus personellen Gründen schon nicht leisten, ohne andere Stellen zu vernachlässigen“, erklärt Ralf Schefzig, stellvertretender Leiter der Verkehrsdirektion bei der Kreispolizeibehörde.

Das Problem der Kreuzung sei nämlich ohnehin nicht die Geschwindigkeit der Autos und Lastwagen. Vielmehr sind es die zahlreichen Linksabbieger, die aus mangelnder Sicht zu weit in die Kreuzung hereinfahren und so Unfälle mit entgegenkommenden Autos provozieren. Deshalb gibt es bereits seit langem ein Linksabbiegeverbot für Lkw von der Schneiderstraße und der Bergischen Landstraße auf die Hardt. Da sich daran aber nicht immer alle Lastwagenfahrer halten, kracht es regelmäßig.

Eine Lösung wäre es, die Ampeln so zu schalten, dass nicht gleichzeitig, sondern nacheinander geradeaus und nach links gefahren werden darf. Doch je mehr verschiedene Ampelphasen es gibt, desto weniger Zeit bleibt für die einzelne. „Eine eigene Ampelphase für die Linksabbieger würde zu viel Zeit kosten. Das ist bei einem Verkehrsaufkommen von 30 000 bis 40 000 Fahrzeugen pro Tag nicht möglich. Der Rückstau würde den kompletten Verkehr zum Erliegen bringen“, sagt Ralf Hezel, Abteilungsleiter Verkehrssicherheit bei der Kreisverwaltung.

Auch der Bau eines Kreisverkehrs ist durch die Masse an Autos und Lastwagen nicht möglich. „Der Kreisverkehr müsste dementsprechend zweispurig sein. Dafür ist an der Stelle aber kein Platz“, sagt Hezel, der sich höchstens eine neue Haltelinie vorstellen könnte, die die Linksabbieger schon früher zum Stehen zwingt, ehe sie dann abbiegen dürfen.

Weitere, den Verkehr regelnde Maßnahmen sind hingegen nicht möglich. So bleibt der Polizei vorerst nur die Option der vermehrten Kontrolle, die aber nicht dauerhaft zu garantieren ist. Deswegen sagt Ralf Schefzig von der Verkehrsdirektion: „Aus Polizeisicht sind wir mit unserem Latein am Ende. Die einzige Möglichkeit ist es, den Verkehr auf der gesamten Straße zu reduzieren.“

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