Sieben Punkte Rückstand zum rettenden Ufer SGL legt das Thema Klassenerhalt ad acta

Langenfeld. · In der Dritten Liga blicken die Handballer der SG Langenfeld den Tatsachen ins Auge, wollen gegen die Ahlener SG aber alles geben.

 Nun ist auch noch der SGL-Spielmacher André Eich (mit Ball) stark angeschlagen. Aufgrund der Lücken im Kader kehrt Andras Nelte (2.v.r.) aus der zweiten in die erste Mannschaft zurück.

Nun ist auch noch der SGL-Spielmacher André Eich (mit Ball) stark angeschlagen. Aufgrund der Lücken im Kader kehrt Andras Nelte (2.v.r.) aus der zweiten in die erste Mannschaft zurück.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Die Aufgabe ist inzwischen schwieriger als die Quadratur des Kreises, die ja als unmöglich gilt – jedenfalls dann, wenn als Hilfsmittel lediglich ein Zirkel und ein Lineal zur Verfügung stehen. Das Bild lässt sich gut auf den Handball-Drittligisten SG Langenfeld (SGL) übertragen, der im Keller der Tabelle festhängt. Und durch den Einsatz konventioneller Mittel alleine wird sich daran so schnell nichts ändern. Trainer Markus Becker, der gewiss nicht zu den Mutlosen im Lande gehört, sieht den Tatsachen ebenfalls ins Auge: Der Abstieg ist zwar matheamatisch noch zu verhindern, aber zuletzt mit dem 21:22 gegen die SG Menden Sauerland Wölfe wieder ein Stück wahrscheinlicher geworden. „Ja. Wenn man sich die Tabelle anschaut, kann man das so sehen“, sagt Becker. Druck will er vor dem Heimspiel am Samstag (19.30 Uhr, Halle Konrad-Adenauer-Gymnasium) gegen die Ahlener SG nicht (mehr) aufbauen.

Es gibt einige Gründe, die für Zurückhaltung sprechen. Erstens: Der Tabellenletzte kann viel zu selten seine Linie durchhalten. So war es unter anderem auch gegen die Wölfe, als zur Pause aus Langenfelder Sicht das Ergebnis stimmte – 14:10. Anschließend gönnte sich die SGL aber eine Phase, in der sie den Inhalt der Pausenbesprechung komplett vergessen und die Disziplin in der Kabine gelassen zu haben schien. Ergebnis: Die Wölfe waren innerhalb weniger Minuten dran. „Wir haben intensiv darüber geredet“, erklärt Becker, der Ähnliches nicht zum ersten Mal in dieser Saison erleben musste.

Regisseur André Eich, der nach dem langfristigen Ausfall von André Boelken (Kreuzbandriss) der einzige verbliebene Spiellenker ist, droht nun ebenfalls eine Pause. Knie-Beschwerden hatte der Regisseur bereits vor dem Spiel gegen die Wölfe – und dann blieb er in der 22. Minute am Boden liegen. Nach einer längeren Behandlung und vorsichtigem Herantasten hielt er später tatsächlich noch einmal für gut 20 Minuten durch. Die Probleme sind allerdings nicht kleiner geworden, sodass sein Trainer eher skeptisch ist: „Hinter seinem Einsatz steht ein dickes, dickes Fragezeichen.“

Für Langenfeld wäre das die nächste bittere personelle Pille. Weil Boelken sowie Kreisläufer Mats Heyde (dienstliche Gründe) und Linksaußen Jan Hüfken (krank) ebenfalls ausfallen, gibt es Leihgaben aus der zweiten Mannschaft. Aushelfen sollen Andreas Nelte, Max Guggenmos und Thomas Fischer. Dass die Gäste auf Langenfelder Nöte irgendwie Rücksicht nehmen, erwartet niemand ernsthaft. Trainer Becker geht vielmehr von einer besonders schwierigen Aufgabe aus: „Die sind wieder stärker.“ Nach sechs Niederlagen in Folge gewann Ahlen zuletzt mit 31:24 gegen den ­Longericher SC und gilt als klarer Favorit.

Der Aufsteiger SGL wird wahrscheinlich wieder absteigen und will deshalb die Formulierung „Kampf um den Klassenerhalt in der Dritten Liga“ gar nicht mehr verwenden. „Für uns geht es ab jetzt darum, dass wir mit einem guten Gefühl aus der Liga gehen“, meint Becker. „wir müssen gar nichts mehr. Nach der Pause wollen wir dann versuchen, uns neu zu sortieren.“ Gelingt selbst dieser Plan nicht, droht die restliche Saison bis zum letzten Spiel am 4. Mai 2019 gegen die SG VTB/Altjührden tatsächlich sehr lang zu werden.

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