Gymnasiasten versetzen sich in Senioren hinein

Vier Tage lang befassen sich Langenfelder Schüler mit dem Thema Leben im Alter.

Gymnasiasten versetzen sich in Senioren hinein
Foto: Dirk Thomé

Langenfeld. Zu enge Gänge im Drogeriemarkt, ein Laden, der nur über Treppen zu erreichen ist und vor allem diese Blicke der Anderen — die Hürden, an denen die Schüler zu scheitern drohen und das, was sie in Langenfelds Innenstadt erleben, ist für viele ältere Menschen Alltag.

Unterwegs mit dem Rollstuhl; wie das funktioniert, das probierten zehn Schüler des Konrad-Adenauer-Gymnasiums am Donnerstag aus. „Es ist ein komisches Gefühl, geschoben zu werden und nichts selber tun zu können“, sagt Björn Kuban, der im Rollstuhl sitzend von Klassenkamerad Kai Durawa eine Rampe hoch gefahren wird.

Im Rahmen des katholischen Religionsunterrichtes findet in dieser Woche eine Projektwoche für die Neuntklässler statt. Im CBT-Haus St. Franziskus in Langenfeld und im Baumberger Peter-Hofer-Haus dreht es sich für die Schüler vier Tage lang um das Thema Alter. Ein Aspekt des ganzen ist das Fortbewegen mit dem Rollstuhl.

„Solange man weiß, dass man eigentlich laufen kann, ist es mal ganz interessant im Rollstuhl zu sitzen“, so der 15-Jährige Björn. Doch spätestens der Besuch einer öffentlichen Toilette wird zum Problem. „Die Leute gucken einen komisch an, wenn man in der Stadt unterwegs ist“, so der 13-jährige Kai.

„Das Alter soll den Schülern erlebbar gemacht werden“, so Ulrike Kniep vom CBT-Wohnhaus St. Franziskus. „Und das nicht nur in negativer Hinsicht.“ In der Projektwoche geht es auch darum, die positiven Ressourcen des Alltages älterer Menschen zu beleuchten. „Das Alter bietet auch Chancen und Möglichkeiten“, so Kniep.

In einem Workshop lernen die Schüler etwas über das alt sein und alt werden, mit Hilfe einer Hausrallye lernen sie die Wohnstätten besser kennen. Bei einem gemeinsamen musikalischen Vormittag treffen dann auch Jung und Alt aufeinander.

Abgeschlossen wird die Projektwoche mit einer Messfeier. Am Ende des kleinen Rollstuhl-Ausfluges in die Stadt sind die Schüler alle um eine Erfahrung, und einen Muskelkater in den Armen, reicher.

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