Grundschulen: Der offene Ganztag platzt aus allen Nähten

Die Zahl der Anmeldungen steigt rapide an. Erweiterungsbauten wird es aber erst in zwei Jahren geben. Provisorien sieht der Bürgermeister nicht.

Monheim. Den offenen Ganztag an Monheims Grundschulen nehmen immer mehr Eltern in Anspruch. Mancherorts sind es schon mehr als die Hälfte.

In Reihen der Stadtverwaltung wird bereits prognostiziert, dass es in einigen Jahren bereits mehr als 70 Prozent sein könnten. Mehrere Erweiterungsbauten sind in Planung. Doch es dauert mindestens zwei Jahre, bis sie fertig sind.

Derweil holt die Realität die Planung ein. Die Nachfrage nach Ganztagsplätzen explodiert. Das Angebot bis in den Nachmittag platzt aus allen Nähten.

Beispiel Baumberger Kniprode-Schule: Rektor Christoph Schröder hält sich zwar bedeckt. Er verweist darauf, dass das Anmeldungsverfahren noch nicht abgeschlossen ist. Und außerdem müssten noch intern mit dem Schulträger — das ist die Stadt — Dinge abgestimmt werden. Doch aus Elternkreisen sickert durch, dass es weit mehr als 60 Anmeldungen für die Einschulung gibt.

Die katholische Einrichtung hat gleich zweifach ein Problem: Einmal darf sie nicht mehr als zwei Eingangsklassen mit insgesamt 58 Kindern bilden. Außerdem sind die meisten Anmeldungen für den offenen Ganztag. Aber es stehen nicht ansatzweise so viele Betreuungsplätze zur Verfügung.

Erweitert werden soll zwar an der Monheimer Straße. Dafür sind gar 2,5 Millionen Euro vorgesehen. Aber fertig sein wird das Ganze erst 2016. Die Engpässe gibt es jetzt. „Ich bin optimistisch, dass wir gemeinsam mit der Stadt zu einer Lösung kommen“, sagt Rektor Schröder.

„Die hohe Zahl der Anmeldungen für den offenen Ganztag sind uns bekannt. Es wird geprüft, ob auch wirklich beide Elternteile berufstätig sind oder es sich um Alleinerziehende handelt. Diese Gruppen haben Vorrang“, sagt Bürgermeister Daniel Zimmermann. Provisorien wie Containerlösungen, bis die Neubauten stehen, sieht er nicht.

„Ich befürchte, dass es auch Eltern treffen wird, die eigentlich die Kriterien für den Ganztagsplatz erfüllen. Was sollen wir denn machen?“, sagt Claudia Ullenboom, Leiterin der Gmeiner-Schule. Auch dort gibt es bereits mehr Anmeldungen als überhaupt Plätze vorhanden sind.

Und ihrem Kollegen Achim Nöhles am Lerchenweg geht es nicht besser. Dabei sind sich die Rektoren einig: Der Wegfall der Ganztagsbeiträge ab Januar spielt derzeit noch eine untergeordnete Rolle.

Alles deutet darauf hin, dass Eltern der Kniprode-Schule die Engpässe so nicht hinnehmen werden. Sie wollen in der Ratssitzung am 18. Dezember darauf hinweisen.

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