Schwimm-Kurse in Monheim Streit um den Schwimmunterricht

Monheim · Grünen-Antrag für Schwimmlernassistenten: DLRG und Eltern sprechen von großem Bedarf an Kursen.

 Götz Barkey (DLRG) berichtet von vollen Wartelisten.

Götz Barkey (DLRG) berichtet von vollen Wartelisten.

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

Ein ausreichendes Angebot von Schwimmkursen für Kinder und Jugendliche ist ein wichtiges Thema. Die Ratsfraktion der Grünen hatte jetzt beantragt, den Monheimer Grundschulen für den Schulschwimmunterricht personelle Unterstützung durch Schwimmlernassistenzen zukommen zu lassen.

In ihrer Stellungnahme verwies Simone Feldmann, Bereichsleiterin Kinder, Jugend und Familie zunächst auf das ja schon seit Jahren bestehende dichte Netz an Schwimmangeboten. Nun habe sie aber auf den Antrag hin Rücksprache mit dem DLRG, den Organisatoren der Crash-Kurse sowie der Grundschulleiter gehalten und erfahren, dass es tatsächlich lange Wartelisten und einen erhöhten Bedarf an Schwimmunterricht gebe. Daher wolle sie sich jetzt erst einmal mit allen Akteuren an einen Tisch setzen und mit Hilfe der Schulen den genauen Bedarf ermitteln, um passgenaue Angebote zu stricken. Die seit 2019 vom Land geförderten Schwimmassistenzen für den Schulunterricht seien da wohlmöglich nur ein Mosaikstein. Deshalb zogen die Grünen ihren Antrag zunächst zurück.

Götz Barkey vom DLRG plädierte dafür, den Schwimmunterricht nicht nur den Schulen zu überlassen, weil dort viel Schwimmunterricht ausfalle, denn vielen Lehrkräften mangele es an der Rettungsfähigkeit. Und überhaupt: Das Zeitfenster in einer Doppelstunde für die reine Wasserzeit sei zu klein, um schwimmen zu lernen. Lina Schlupp (CDU) berichtete vonverzweifelten Monheimer Eltern, die versuchten, in Leichlinger und Leverkusener Hotelschwimmbecken Kurse privat zu organisieren.

Die Sichtweise, dass das Thema Kinder ohne Schwimmbefähigung in Monheim irgendeine Dramatik beinhalte, wurde nicht nur von der Peto-Partei sondern auch von Bäderchef Andre Zierul bestritten. Erstens erhalte er keine Anträge der weiterführenden Schulen für mehr Nutzungszeiten, zweitens habe er nach der Pandemie sofort reagiert und im Mona Mare dem Schul- und Vereinsschwimmen Vorrang von der Öffentlichkeit eingeräumt und in den Ferien 20 Crashkurse angeboten, so Zierul. Auch konterte er die Kritik der CDU, dass beim Bäderumbau keine Erweiterung des Nichtschwimmerbereich vorgesehen sei mit dem Hinweis, dass im Wellenbad ja nicht durchgehend Wellengang herrsche.

Um dem Eindruck entgegenzutreten, es herrsche kein Handlungsbedarf, ergriff Desiree Fiebiger vom Jugendamtselternbeirat das Wort:  Sie sprach von „argen Bedarfen“, sie erhalte viele Anfragen nach privaten Bädern. „Die Wartelisten der Sportverein sind voll“, sekundierte ihr Barkey. „Lasst uns das Thema angehen!“

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