Große Unterschiede bei Gräber-Gebühren

In Monheim werden für ein Grab bis zu 767 Euro mehr fällig als in Langenfeld. Die Stadt plant bereits eine Senkung der Gebühren.

Langenfeld/Monheim. Der Tod kostet das Leben, heißt es. Darüber hinaus werden aber auf jeden Fall noch Friedhofsgebühren fällig. Und die sind von Ort zu Ort sehr unterschiedlich. Dies hat der Bund der Steuerzahler (BdSt) jetzt in einem Vergleich der 56 größten Städte Nordrhein-Westfalens verdeutlicht. So kostet eine Sargbestattung im Wahlgrab inklusive 30 Jahre Nutzung in der teuersten Stadt Kerpen knapp dreimal soviel (4841 Euro) wie in der günstigsten Kommune Bocholt (1657). Beim Urnenreihengrab unterscheiden sich Spitzenreiter Herford (1845) und Schlusslicht Bergisch-Gladbach (478) sogar fast um das Vierfache. Langenfeld läge in der Tabelle, für die der BdSt NRW-Städte ab 60.000 Einwohner verglichen hat, im unteren Bereich, Monheim in der oberen Hälfte.

Auf dem städtischen Waldfriedhof in Langenfeld schlägt die Grabnutzungsgebühr bei einem Wahlgrab (Sarg) für 25 Jahre mit 1475 Euro zu Buche. Zuzüglich der Bestattungsgebühr (516 Euro) macht das ohne weitere Aufschläge 1991 Euro. Damit läge Langenfeld in der Tabelle des Bundes der Deutschen Steuerzahler an siebtletzter Stelle. Beim Urnenreihengrab lauten die entsprechenden Beträge 618 und 241 Euro, in der Summe 859 Euro (44. Platz von 57).

Ein Wahlgrab auf dem Monheimer Waldfriedhof oder dem städtischen Friedhof in Baumberg kostet 767 Euro mehr als in Langenfeld. Die 2758 Euro setzen sich aus 2150 Euro Nutzungsgebühr (für 25 Jahre) und 608 Euro Bestattungsgebühr zusammen. Macht Platz 25 in der 57er-Tabelle. Beim Urnenreihengrab läge Monheim an 14. Stelle — mit 1242 plus 112 Euro gleich 1354 Euro (für 25 Jahre).

Die Gebühren, die die Kirchengemeinden für ihre Friedhöfe verlangen, sind geringer als in Monheim und liegen etwa im Bereich der Stadt Langenfeld. Beim Wahlgrab sind die beiden Evangelischen Friedhöfe in Langenfeld am günstigsten (1685 Euro für 20 bis 25 Jahre), die katholischen Gemeinden nehmen 2200 Euro (Monheim) und 2000 Euro (Langenfeld) jeweils für 25 Jahre. Das Urnenreihengrab ist auf dem katholischen Friedhof in Monheim am günstigsten (575 Euro für 15 Jahre), gefolgt von den Evangelischen Friedhöfen in Langenfeld (770 Euro; 20 bis 25 Jahre) und den katholischen in Langenfeld (980 Euro; 20 Jahre).

Nach den gesetzlichen Vorgaben müssen die Gebühreneinnahmen die Kosten für den Friedhof decken. „Deshalb kalkulieren wir jährlich die Kosten für Personal, Grünflächenpflege etc. durch und verteilen sie nach einem bestimmten Schlüssel auf die Einzelgebühren“, erklärt Peter Petersen von der Friedhofsverwaltung im Langenfelder Rathaus. Dabei werde auch nach Einsparungsmöglichkeiten gesucht. „So wird die Grünpflege, für die früher eigens ein städtischer Mitarbeiter zuständig war, inzwischen an eine Fremdfirma vergeben“, sagt Peters.

Und die riesige Spanne bei den Gebühren? „Ist bedingt durch die unterschiedlichen Kosten, die die Städte berücksichtigen müssen“, sagt Manfred Hein, Friedhofschef im Monheimer Rathaus. So habe die Stadt die Fläche für den Waldfriedhof einst erst erwerben müssen, was sich in kalkulatorischen Zinsen niederschlage. Schon für 2017 aber stellt Hein eine Gebührensenkung in Aussicht. Grund: Wegen des Trends zur Urne wurde etwa ein Drittel des Waldfriedhofs für neue Grabstätten geschlossen. „Der daraus resultierende geringere Unterhaltungsaufwand müsste sich der Logik nach auch in der Gebührenberechnung niederschlagen.“ Wie stark, das sollen die Monheimer spätestens im Sommer erfahren.

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