Gärtner in Kleingartenanlage suchen neue Nachbarn

In der Kleingartenanlage „Im Bärenbusch“ sind Parzellen frei. Der Verein wünscht sich daher neue Mitglieder.

Langenfeld. Es ist ruhig im Kleingartenverein „Im Bärenbusch“. Viele Gärten wurden bereits winterfest gemacht, einigen steht das noch bevor.

Nikolaus Baum steht mit einer Kaffeetasse in der Hand vor seiner Hütte und blickt zufrieden umher. Fast zufrieden, denn der Kleingartenverein hat Nachwuchssorgen. „Zwei Parzellen sind derzeit frei“, sagt er. „Wir wollen sie zeitnah wieder verkaufen.“

Das jüngste Mitglied ist vor einem halben Jahr hinzu gekommen und ist erst 25 Jahre alt. Ob Paare oder Alleinstehende, Rentner oder Berufstätige und auch Familien mit Kindern — das sei ganz egal. „Wichtig ist der Wille im Garten etwas zu tun“, sagt Baum.

Die Klischees, die über einen Kleingartenverein herrschen kann Baum nicht bestätigen. Im Gegenteil: „Ich gehe nicht mit einem Zollstock durch die Gärten und kontrolliere die Aufteilungen“, sagt Baum. Denn eigentlich ist es vorgesehen, dass ein Drittel der 300 Quadratmeter großen Parzelle mit Obst und Gemüse bepflanzt ist, ein weiteres Drittel mit Blumen und Wiese und auf das letzte Drittel das Haus und die Wege kommen.

„Wir sehen das aber nicht so streng.“ Dennoch sei der Kleingartenverein keine Wochenendsiedlung, sondern eben ein Garten. „Und da gehören etwas Obst und Gemüse und auch Blumen einfach dazu.“

50 Gärten gibt es im Bärenbusch. Die meisten Häuser sind beheizbar, so dass man sich auch im Winter in seinem eigenen, kleinen Paradies aufhalten kann. Man kann Grillen, Kinder dürfen Fahrradfahren und sogar das Übernachten in der Hütte ist erlaubt.

Es ist die Gemeinschaft, die für Nikolaus Baum das Kleingärtnern zu etwas ganz Besonderem macht. „In einem Mehrfamilien- oder Reihenhaus hat man nur selten so guten Kontakt zu seinen Nachbarn.“ Es sei nicht unüblich, dass man sich auf einen Kaffee und ein Gespräch trifft.

Und auch die weiter entfernten Gärtner kennen sich untereinander. „Wir haben regelmäßig Skatturniere, Bingoabende und Boule-Turniere, bei denen immer andere Gruppierungen zusammen kommen.“

Und auch im Herbst und Winter ist in der Anlage etwas los: Schließlich ist jetzt die beste Pflanzzeit für Blumenzwiebeln. Aber es ist auch die Zeit für Gehölze. So wurden am Mittwoch Im Rahmen des „1000-Bäume-Programms“ der Stadt Langenfeld drei Bäume vor der Anlage gepflanzt: Ein Feldahorn, ein Baumhasel und eine Schwarzerle.

Im Dezember treffen sich die Frauen zum Kaffee trinken. Dazu backen die Männer Waffeln und Kuchen. Beim Sommerfest helfen dann sogar alle mit. „So haben alle irgendwie etwas miteinander zu tun.“

Und will doch einmal jemand seine Ruhe haben, ist das kein Problem. „Wenn ich mich auf meine Wiese lege, dann kann ich auch für mich sein“, sagt Baum.

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