Feuerwehrmann will zurück in seinen Beruf

Wegen Unregelmäßigkeiten bei Buchungen als ehrenamtlicher Kassierer ist er beurlaubt.

Feuerwehrmann will zurück in seinen Beruf
Foto: Schmitt

Monheim. Der stellvertretende Leiter der Freiwilligen Feuerwehr in Monheim ist im Oktober vergangenen Jahres beurlaubt worden. Im Dezember wurde er vorläufig aus der Freiwilligen Wehr ausgeschlossen. Auch seine hauptamtliche Aufgabe als Sachgebietsleiter bei der städtischen Feuerwehr darf er nicht mehr ausüben. Der Stadtrat stimmte im Juli mehrheitlich für seine Entpflichtung.

Der Grund: Die Stadt hat ein Disziplinarverfahren gegen den Mann angestrengt. In seiner Funktion als ehrenamtlicher Kassierer des Stadtfeuerwehrverbandes habe er Spenden für die Freiwillige Feuerwehr gesammelt und Spendenquittungen ausgestellt, obwohl dem Verein seit Jahren die Gemeinnützigkeit aberkannt worden ist. Er selber habe sich aber nicht bereichert. Außerdem habe es über Jahre Unregelmäßigkeiten bei den Buchungen gegeben.

Dem widerspricht sein Anwalt Martin Pröpper jetzt: „Es ist unwahr, dass es Unregelmäßigkeiten bei der Kassenführung gegeben hat.“ Zwar habe die Stadt Monheim ein strafrechtliches Verfahren initiiert, er halte dies aber für eine „Überreaktion“, sagt der Jurist. Sogar der rechtliche Vertreter des Stadtfeuerwehrverbandes habe ihm mitgeteilt, seinem Mandanten seien „die Dinge über den Kopf gewachsen“ und weiter: „Keiner möchte ihn ans Kreuz nageln.“ Pröpper rechnet mit der Einstellung des strafrechtlichen Verfahrens und damit, dass der Monheimer wieder in den Dienst der Freiwilligen als auch der städtischen Feuerwehr aufgenommen wird.

„Was hat seine ehrenamtliche Tätigkeit als Kassierer mit dem städtischen Beamtenverhältnis zu tun“, fragt der Rechtsanwalt. Sein Mandant habe nie Geld für eigene Zwecke zur Seite geschafft, sondern die gesammelten Spenden nur für die Belange der ehrenamtlichen Feuerwehr verwendet. Er ist verwundert, dass sich Bürgermeister Daniel Zimmermann als Dienstherr nicht vor seinen Beamten gestellt habe und dieser überhaupt erst Monate nach der Beurlaubung vom Personalamt zu den Vorgängen befragt worden sei. „Wir haben nicht verstanden, dass der Ausgang schon fest stehen soll.“ Insbesondere, da ihm von der Staatsanwaltschaft noch gar keine Anklage zugestellt worden sei.

Bürgermeister Daniel Zimmermann sieht das anders: „Es ist ausgeschlossen, dass der Mann wieder eingestellt wird“, erklärte das Stadtoberhaupt. Er bewertet es als „mehr als eigenartig“, dass sich der beurlaubte Feuerwehrmann jetzt an die Öffentlichkeit wende. „Das kann nicht in seinem Interesse sein und wird ihm mehr schaden als nutzen.“ Zimmermann sieht durchaus eine Verknüpfung zwischen seiner ehrenamtlichen Funktion als Kassierer und der hauptamtlichen Tätigkeit. „Ich mache ihm auch Vorwürfe im hauptamtlichen Teil.“ Ein Beamter müsse auch in seinem Privatleben das Ansehen der Dienststelle wahren. Fehlverhalten könne immer disziplinarrechtliche Folgen haben. Der Monheimer sei eine Führungskraft gewesen, deshalb schädige jeder Fehler das Ansehen der Feuerwehr insgesamt. Die Anhörung sei erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgt, weil man zunächst ermittelt habe. Dabei seien noch mehr Dinge zutage getreten, als man erwartet habe. „Das ist leider menschlich enttäuschend“, sagt Zimmermann.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort