Festhalle Bormacher wird zum Reptilienzoo

Die Festhalle Bormacher verwandelte sich am Samstag in eine Reptilienausstellung.

Monheim. Leguan Leo sitzt, die Ruhe selbst, auf einem Ast mitten in Bormachers Festhalle. Eine rote Wärmelampe strahlt ihn an und sorgt für die nötige Wohlfühltemperatur. Ein wenig gelangweilt blickt das hellgrüne Reptil auf die Besucher hinab. Der fahrende Reptilienzoo der Schaustellerfamilie Heindie gastierte an diesem Wochenende in Bormachers Festhalle.

Tierpfleger Robert Hein (17) streckt den Arm aus und hebt Leo behutsam von seinem Ast. Leo kennt das schon. Als deutsche Nachzucht ist er in dem fahrenden Zoo groß geworden und nimmt es auch den kleinsten Besuchern nicht übel, wenn sie ihn auf den Arm nehmen möchten. Robert Hein schaut aufmerksam zu und passt auf, dass Reptil und Kind unversehrt bleiben. „Der fühlt sich irgendwie weich an“, sagt Maximilian Cordes (7), der Leo nun auf dem ausgestreckten Arm balanciert. „Ganz schön schwer ist der.“

Seit fünf Jahren betreibt die Familie Hein aus Mecklenburg-Vorpommern nun den fahrenden Reptilienzoo. Was vor Generationen mit einem Puppentheater anfing, wurde nach und nach zu einem fahrenden Schulzoo. „Ich bin zusammen mit Schimpansen aufgewachsen“, erzählt Robert Hein. Er ist einer der fünf Sprösslinge im Alter zwischen sieben und 17 Jahren, die den Eltern schon von klein auf im Familienbetrieb unter die Arme greifen. Vor fünf Jahren haben sich Roberts Vater und Onkel, Andre und Adel Hein, dann auf Reptilien spezialisiert und ziehen seit dem mit knapp tausend Tieren das ganze Jahr über durch Deutschland.

Mit Palmen und Dschungelakustik aus der Musikanlage haben die Schausteller die Festhalle in einen richtigen Zoo verwandelt. In verschieden großen Terrarien, die an den Wänden des Saales auf langen Tischen stehen, wohnen haarige Spinnen, große Skorpione, noch größere Tausendfüßler und natürlich Bartagamen, Schildkröten, Leguane und ein Chamäleon. In einem meterhohen hölzernen Kasten mit vier Gucklöchern in der Mitte des Saals schlängeln sich drei Pythons. Alle selbstverständlich total harmlos, wie Robert Hein versichert. Zack und Cody, zwei fünfzig Kilo schwere Spornschildkröten, knabbern hinter einem hölzernen Gartenzaun gemütlich an Salatblättern. Marwin ist begeistert. Der Achtjährige hat sich bereits ein Lieblingstier in der Ausstellung ausgesucht. Die mexikanische Rotknievogelspinne hat es ihm angetan.

Seine Mutter Katja Kiy ist jedoch noch nicht ganz überzeugt. „Er wünscht sich auch schon lange einen Leguan“, sagt sie. „Doch den kriegt er frühestens, wenn er zwölf ist.“ Eine Spinne komme aber definitiv nicht in Frage. Die Ausstellung gefällt der 45-Jährigen trotzdem. „Die Tiere machen einen sehr gepflegten Eindruck, und auch die Atmosphäre hier ist sehr schön. Eine lohnenswerte und interessante Ausstellung.“

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