Fasziniert vom Orgelklang

Ute Grapentin hält der Reusrather Martin-Luther-Kirche seit 25 Jahren die Treue. Sie will die Liebe zur Orgelmusik an den Nachwuchs weitergeben.

Langenfeld. Die Musik wurde ihr in die Wiege gelegt. Ihr Vater war 35 Jahre Kantor in der Solinger Lutherkirche. Mit zwölf Jahren erhielt sie von ihm den ersten Orgelunterricht. Damit war ihr künftiger Weg vorgezeichnet. An diesem Sonntag begeht Ute Grapentin ihr 25-jähriges Jubiläum als Kirchenmusikerin mit einem festlichen Musikgottesdienst mit großem Chor, Kinderchor und Flötengruppe ab 11 Uhr in der Reusrather Martin-Luther-Kirche. Dort hatte sie nach ihrem Studium an der Kirchenmusikschule in Düsseldorf, an der sie 1984 ihre Ausbildung abschloss, begonnen.

Ute Grapentin ist der Reusrather Gemeinde treu geblieben. Als sie Anfang 1998 zur Kantorin der Martin-Luther-Kirche ernannt wurde, lagen schon fast zwölf Jahre kirchenmusikalische Arbeit in dieser Gemeinde hinter ihr.

„Ich finde Reusrath sympathisch, es hat noch etwas an dörflichem Charakter. Die Leute kennen und vertrauen sich“, begründet Ute Grapentin ihre Treue zur Gemeinde. Aber natürlich gibt es noch andere Gründe. „Ich bin nach wie vor fasziniert vom Klang der Orgel, die Anfang des 19. Jahrhunderts aus Köln kam. Ihre Aufbauten mit dem Instrument als Abschluss nennt man Bergischen Barock, wie es ihn heute nur noch selten gibt.“ Zu dieser Barockorgel mit dem Gehäuse aus der Mitte des 17. Jahrhunderts besteht vom ersten Tag ihrer Tätigkeit an ein inniges Verhältnis. Auf ihr begleitet sie die Gemeinde in den Gottesdiensten beim Singen, spielt Orgelkonzerte und Orgelmatineen mit freudig lauschenden Zuhörern. „Ja, viele Leute kommen wegen der Kirchenmusik. Sie trägt dazu bei, die Gemeinde lebendig zu halten“, weiß Ute Grapentin aus den Gesprächen.

Besondere Freude bereitet ihr das Musizieren mit Kindern. Sie rief schon kurz nach Beginn ihrer Tätigkeit einen Kinderchor ins Leben, dem seine jungen Mitglieder über Jahre die Treue halten. Und gleich zu Beginn eines neuen Schuljahres besucht die Kantorin die Gemeinschaftsschule Gieslenberger Straße, um Schulanfänger für den Kinderchor zu begeistern. „Das macht mir besondere Freude, ebenso die Arbeit mit den Flötenkreisen verschiedener Altersgruppen, die auch anspruchsvollere Stücke beherrschen.“

Schließlich bildet die Arbeit mit dem Chor der Lutherkirche einen wichtigen Teil ihrer Tätigkeit an dieser ältesten evangelischen Gemeinde Langenfelds. „Der Chor hat sich in den vergangenen Jahren deutlich gesteigert.“ Als neuen Höhepunkt bereitet sie sich auf die Johannispassion Bachs im Frühjahr 2012 vor. Aufführungsort wird die katholische Kirche St. Barbara in Reusrath sein, die mehr Zuhörern Platz bietet — zum ersten Mal in der langen Geschichte beider Gemeinden.

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