Fahrradboxen für Pendler?

Die direkte Verbindung zur S-Bahn wird bereits recht gut angenommen. Radstationen könnten vermehrt Anwohner einbinden. Bayer und UCB sehen das positiv.

Monheim. Als Ende Januar die Schnellbuslinie 79 an den Start ging, war die Vorgabe klar: Im Durchschnitt 250 Fahrgäste an den Werkstagen müssen es sein, damit die neue Linie nicht ins Minus rutscht. Sie kostet die städtischen Bahnen erst einmal 150 000 Euro jährlich.

Doch der Optimismus auf besagte 250 Fahrgäste an Werktagen kommt nicht von ungefähr. Denn die Linie fährt an der Alfred-Nobel-Straße zunächst UCB an, dann Cropscience. Das sind 3000 Mitarbeiter. Und die sollen vermehrt den Schnellbus zwischen S-Bahn Langenfeld und umgekehrt nutzen. Die Linie 79 fährt ohne Stop in etwa zwölf Minuten pro Strecke. Einen solchen Service gab es bisher nicht.

„Wir sind derzeit dabei, die Daten der ersten Monate zu erheben. Deswegen kann ich noch keine genauen Fahrgastzahlen liefern. Aber grob überschlagen liegen wir tatsächlich im Plan“, sagt Michael Hamann, Betriebsleiter der Bahnen. Und dabei habe es sich noch gar nicht in allen Köpfen der Mitarbeiter von Bayer und UCB wirklich gefestigt, dass es dieses neue, verbesserte Angebot für Pendler gibt.

Doch es sind natürlich nicht nur die Mitarbeiter der beiden großen Unternehmen, die den Schnellbus nutzen können. „Selbstverständlich ist die Linie für jeden zugänglich“, betont Hamann. Und in unmittelbarer Nähe gebe es ja auch Wohngebiete.

Tatsächlich hatten sich, angeregt von WZ-Artikeln, auch verschiedene Leser gemeldet, die im Bereich Zaunswinkel, Henkelsiedlung oder im angrenzenden Hitdorf wohnen. Tenor: „Der Schnellbus ist eine gute Sache. Aber wie können wir da besser angebunden werden?“

Weitere anzufahrende Haltestellen schloss Bahnen-Chef Detlef Hövermann kürzlich bereits aus mit der Begründung: „Dann ist die Linie 79 nicht mehr das, was sie ausmacht: schnell!“

Allerdings gebe es eine andere Lösung, die Städte wie Langenfeld bereits praktizieren, nämlich Fahrradboxen. Würde man die an der Alfred-Nobel-Straße aufstellen, könnten Anwohner aus der umgehend dort sicher ihre Räder abstellen und ebenfalls den Schnellbus effektiv nutzen. „Fahrradboxen an der Alfred-Nobel-Straße wären toll“, rennt das bei Jutta Lincke, Aktive beim ADFC, offene Türen ein.

Doch wo die Boxen aufstellen? Die Gebiete dort sind vor allem im Eigentum der Bayer AG. „An uns soll es erst einmal nicht liegen. Ich habe bei den zuständigen Kollegen von der Grundstücksverwaltung in Leverkusen angerufen. Wir sind gerne bereit für einen Runden Tisch“, sagt Utz Klages, Sprecher von Cropscience. Auch Antje Witte von UCB steht dem absolut positiv gegenüber. Aus dem Planungsbereich der Stadtverwaltung war am Dienstag niemand zu erreichen. Mehr zum Fahrplan des Schnellbusses hier.

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