Langenfeld/Monheim Körners erste Tage bei der EU

Langenfeld/Monheim. · Der Langenfelder Moritz Körner berichtet aus dem EU-Parlament.

 Moritz Körner sprach in Monheim über seine ersten Erfahrungen als Mitglied des Europäischen Parlaments.

Moritz Körner sprach in Monheim über seine ersten Erfahrungen als Mitglied des Europäischen Parlaments.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Gut einen Monat nach seiner Wahl ins Europäische Parlament (EP) hat für den Langenfelder Moritz Körner (FDP) die politische Arbeit in Brüssel begonnen. „Ich bin erst am Dienstag Europaabgeordneter geworden“, berichtete der mit 28 Jahren im EP zu den Jüngsten gehörende Körner in einem Vortrag beim Monheimer Stadtverband der überparteilichen Europa-Union. „Denn man ist erst dann Abgeordneter, wenn das Parlament auch zusammentrifft.“

Vor etwa 20 interessierten Zuhörern schildert der gerade aus dem Landtag verabschiedete FDP-Politiker seine ersten Eindrücke und Erlebnisse. Seit 2017 ist er Mitglied im Stadtverband Monheim der Europa-Union, die in der Kulisse am Berliner Ring ihre Jahresversammlung hatte.

Gänsehaut beim Erklingen der Europahymne im Parlament

„Insgesamt bin ich zwei Wochen im Monat in Brüssel und eine Woche in Straßburg“, erzählt der EP-Neuling. Dabei seien seine Arbeitszeiten zwar nur von Montag bis Donnerstag, aber die An- sowie Abreise und die Arbeit am Wochenende im Wahlkreis seien auch nicht zu verachten, so Körner. Ein besonderer Moment war für den 28-Jährigen die konstituierende Sitzung im EP: „Wir saßen mit 750 Kollegen im Parlament. Als die Europahymne gespielt wurde, da habe ich Gänsehaut bekommen.“

Hauptthema im Parlament ist momentan Ursula von der Leyen, die nun als Favoritin für das Amt der Kommissionspräsidentin gilt. „Ich bin mir nicht sicher, wie ich in zwei Wochen abstimmen werde“, sagt Körner. „Ich werde mir anhören, was sie zu sagen hat und mich dann für oder gegen sie entscheiden.“ Falls von der Leyen nicht gewählt werden sollte, würde die Suche nach einem Ersatzkandidaten dauern: „Es wäre dann eine Hängepartie, bis es einen Nachfolger für Juncker gibt.“

Notger Bakker hat den Vortrag in der Kulisse aufmerksam verfolgt. „Wie ist die Stimmung in der Fraktion?“, fragt er in der Diskussionsrunde den EP-Abgeordneten. „Unsere Fraktion findet das Spitzenkandidatenmodell nicht gut“, antwortet Körner, „aber dennoch werden wir von der Leyen anhören.“ Auf die Nachfrage von Wally Hengsberger hin erläutert Körner, dass er der ehemals liberalen Fraktion angehört, die sich „Renew Europe“ nenne.

Roland Gunia, Vize-Ortsvorsitzender der Europa-Union, spricht sich für ein neues Spitzenkandidatenmodell aus. „Europäischer Rat sowie Kommission müssen klare Schritte in die richtige Richtung einleiten.“ Manfred Klein resümiert als Ortsvorsitzender am Ende: „Die Europäische Demokratie ist kompliziert und anstrengend. Europa ist noch nicht fertig und es ist wichtig, dass Europa stark bleibt.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort