Eltern wollen Sekundarschule

Das Ergebnis der Befragung zur neuen und viel diskutierten Schulform liegt vor.

Monheim. Es gibt einen klaren Elternwunsch nach einer Sekundarschule. Das ist das Ergebnis, das die Stadtverwaltung aus der Elternbefragung der Dritt- und Viertklässler zieht. 676 Fragebögen sind ausgefüllt zurück ins Rathaus geschickt und von einer Firma aus Leverkusen ausgewertet worden. „Wir wollten wissen, ob es Sinn macht, eine Sekundarschule einzuführen“, sagt Bürgermeister Daniel Zimmermann.

Hintergrund: Die Schülerzahlen an der Lise-Meitner-Realschule sind in den vergangenen sieben Jahren stark gesunken, an der Hauptschule so drastisch, dass keine Eingangsklassen mehr gebildet werden konnten und die Schule mittelfristig geschlossen wird. Geht es nach der Stadtverwaltung, soll die Sekundarschule in den Räumen der Realschule Ersatz schaffen. Ein pädagogisches Konzept ist bereits erarbeitet worden.

„Der Schulträger ist angehalten, in solchen Fällen eine Elternbefragung durchzuführen. Da soll abgefragt werden, ob sie sich eine solche Schulform überhaupt vorstellen können“, sagt Detlef Garbe, der die Auswertung übernommen hat, zum Zweck der Umfrage. Er hat auf der Basis der Eltern-Antworten ermittelt, wie viele Anmeldungen für eine Sekundarschule zu erwarten sind. „Wir kommen auf 95 Anmeldungen bei den Viertklässlern und 128 bei den Drittklässlern“, sagt Garbe. Damit sei die Mindestgröße für die Errichtung einer Sekundarschule weit überschritten — mindestens 75 Anmeldungen werden benötigt. Nach dem Ergebnis der Umfrage könnten mindestens vier Eingangsklassen gebildet werden.

Im Gegensatz dazu sei aus den Ergebnissen der Umfrage abzuleiten, dass die Mindestschülerzahl für die Realschule nicht erfüllt werde. Aus der Elternbefragung werde außerdem deutlich, dass der Wunsch nach einer Schulform, die die Möglichkeit zum Abitur bietet, groß ist — durch die vorgesehene Kooperation mit dem Otto-Hahn-Gymnasium wird die Sekundarschule auch dieser Anforderung gerecht.

„Wir dürfen unterstellen, dass die befragten Eltern gewusst haben, was die Sekundarschule beinhaltet. Es gab Infoabende, eine ausführliche schriftliches Information und einen Workshop“, sagt Garbe. Der Elternwunsch sei klar und der Schulträger müsse ihm nun nachkommen.

Die Empfehlung: die Gründung einer Sekundarschule zum Schuljahr 2012/2013. Doch die Elternbefragung sei nur ein Baustein auf dem Weg zur Errichtung einer Sekundarschule. Für die Genehmigung muss die sogenannte anlassbezogene Schulentwicklungsplanung prognostizieren, dass die Mindestanzahl an Schülern an einer Sekundarschule bis 2017 bestehen bleibt. Daran wird zurzeit gearbeitet.

Ob eine Sekundarschule entsteht, wird aber letztendlich daran hängen, ob sich im Februar genug Kinder anmelden.

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