Eine Stadt in Kauflaune

Beim ersten verkaufsoffenen Sonntag spielte das Wetter nicht mit. In den Cafés und Boutiquen drängelten sich die Besucher.

Langenfeld. Langsam erwacht auch in der Langenfelder Innenstadt der Frühling. Bunt bemalte Hähne flanieren über den Marktplatz, ein großer Plüschhase verteilt Süßigkeiten, und dazwischen sorgen vier Musiker mit schwarzweiß karierten Hüten für gute Laune. Begleitet von verschiedenen Aktionen lockt der verkaufsoffene Sonntag wieder zahlreiche Besucher in die Innenstadt.

Trotz des wechselhaften Wetters sind Lokale und Läden gut besucht. Der Duft von belgischen Pralinen, italienischen Espresso-Sorten und Tee aus aller Welt zieht die Kunden zu Reiner Adam, Inhaber von Teespresso. „Wir sind immer sehr zufrieden mit den verkaufsoffenen Sonntagen und machen das auch gerne“, so Adam. Auch in der Boutique B4 Fashion drängeln sich die Kundinnen. „Sonntags sind die Leute immer nett und nehmen sich Zeit, das ist eine schöne Atmosphäre“, freut sich Filialleiterin Alexandra Schuhmacher.

Modebegeisterte kommen auch auf der Modenschau im Marktkarree auf ihre Kosten. Und wer sich eher für Bücher als für Frühjahrstrends interessiert, den lädt der Antiquariatsmarkt vor der Stadthalle zum Schmökern ein. Vom Büchermarkt schlendert Hase Felix aus den gleichnamigen Kinderbüchern mit seinem großen roten Rucksack durch die Innenstadt und lässt jedes Kind in seinen Osterkorb greifen.

Derweil warten die bunten Hähne unter schweren blauen Samtumhängen auf ihren großen Auftritt. Die Künstlervereinigung Motus 4 hat die zwei Meter großen Hähne in den vergangenen Wochen unter anderem mit portugiesischer Bauernbemalung versehen, in Disco-Kugeln verwandelt oder durch aufgeklebte Gegenstände der Stadt Lissabon gewidmet. Wenig später werden die sechs Hähne von Bürgermeister Frank Schneider gemeinsam mit den Mitgliedern der Künstlervereinigung präsentiert.

Die Band Walking Hats macht ihrem Namen alle Ehre und fällt nicht nur durch ihre großen Hüte, sondern auch die überzeugende musikalische Darbietung auf. Gut gelaunt und immer in Bewegung singt das Quartett aus Acousticbass, Westerngitarre, Akkordeon und Percussion Oldies und Popsongs durch die Stadtgalerie. Besonders in der überdachten Galerie herrscht reges Treiben. „Den Alltagsstress hinter sich lassen, bummeln, Zeit zusammen verbringen — das ist richtig toll“, findet Claudia Winzen. Beim Aktionsstand des „Affentheaters“ malt Tochter Pia Ostereier und Blumen auf einen Blumentopf. „Danach kommen da Erde und Pflanzensamen rein. Dann stelle ich den Topf auf die Fensterbank“, erklärt die Neunjährige. Die Blumen sind gepflanzt, die Hähne sind los, und der Hase ist unterwegs. Jetzt kann der Frühling wirklich kommen.

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