Langenfeld/Monheim Einblick in ein Leben mit Handicap

Langenfeld/Monheim. · Die Langenfelder Weik-Stiftung sensibilisiert Grundschüler für menschliche Beeinträchtigungen auf spielerische Art und Weise.

 Beim „ganz normalen Tag“ können Grundschulkinder Behinderungen spielerisch nachempfinden.

Beim „ganz normalen Tag“ können Grundschulkinder Behinderungen spielerisch nachempfinden.

Foto: dpa/Holger Hollemann

Wie ist es, sehbehindert oder gar blind zu sein? Wie schwer fallen einem Bewegungen mit deutlich eingeschränkter Motorik? Seit 13 Jahren sensibilisiert die Langenfelder Weik-Stiftung Grundschüler für menschliche Behinderungen aller Art. Unter dem Motto „Der ganz normale Tag“ kommt ein ehrenamtliches Team mit Rollstühlen und verschiedenen Hillfsmitteln für Behinderte in Grundschulen. Auf einem Parcours können die Mädchen und Jungen mit Rollstuhl, Gehhilfe oder Blindenstock verschiedene Handicaps nachempfinden. Sie lernen die ertastbare Brailleschrift für Blinde und die Gebärdensprache für Taube kennen.

„2019 war für das Langenfelder Team das bislang aktivste Jahr“, erklärte jetzt Stifter Bernhard Weik. „Es gab den ganz normalen Tag an elf Schulen und an 14 Einsatztagen. Das ebenfalls über die Langenfelder Weik-Stiftung finanzierte Kölner Team kam in den Schulen der Domstadt sogar auf ganze 18 Einsatztage.

Am 14. August 2006 hatte in Langenfeld die damalige Brüder-Grimm-Schule (heute: Grundschule Richrath-Mitte) mit Rektorin Anne Widera den ersten „ganz normalen Tag“ erlebt. Dort wurde dieses Projekt 2010, 2014 und 2018 wiederholt, so dass es alle Jahrgänge dieser Grundschule erlebten.

Das Gesamtergebnis der beiden Teams in 13 Jahren kann sich sehen lassen: 83 Grundschulen wurden nach Weiks Angaben von den Langenfelder Ehrenamtlichen besucht, 31 waren es in Köln und Umgebung. Das sind 114 Grundschulen mit mehr als 18 000 Schülern, die für Menschen mit einem Handicap sensibilisiert wurden. „Unsere neue Teamleiterin Regina Lindner-Kaupp hat ohne große Einarbeitungszeit sofort aktiv werden müssen und eine top Arbeit abgeliefert“, betonte Weik bei einer Versammlung. Dort sprach Lindner-Kauppdem gesamten Team die große Wertschätzung der Stiftung für die geleistete Arbeit im Jahr 2019 aus.

Bernhard Weik erinnerte in einem Rückblick an das Jahr 2009, in dem seine Stiftung die Auszeichnung „Ausgewählter Ort“ für das Projekt „Der ganz normale Tag“ unter 2000 Bewerbungen gewonnen hatte. Schirmherr war seinerzeit Bundespräsident Horst Köhler. Die Ehrung dieser hilfreichen erfolgte in der Paulusschule Berghausen. Das Projekt bezeichnet Weik inzwischen als einen Selbstläufer. „Es ist vor allem durch Mundpropaganda weit über die Grenzen Langenfelds nicht nur im Kreis Mettmann bekannt, sondern auch in Neuss, Solingen, Wuppertal, Essen, Leichlingen bis weit ins Bergische Land.“ Der Stifter würde sich indes freuen, wenn alle Langenfelder Schulen regelmäßig alle vier Jahre den „ganz normalen Tag“ in ihre Jahresaktivitäten aufnehmen würden.

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