Ein neues Projekt hilft Senioren in Not
„Aufwind“ bietet Soforthilfe für ältere Bedürftige. In den ersten sechs Monaten konnte das DRK schon mehrfach helfen.
Langenfeld. Er hat schon bessere Zeiten erlebt — viel bessere Zeiten. Mit seiner eigenen Firma war der Bauingenieur und Installationsmeister Uwe Severing (83) einst gut im Geschäft, setzte nach eigenen Angaben Millionen um. Doch das ist Vergangenheit. Das Geld ist weg. „Ich habe keinerlei Vermögen mehr“, sagt der 83-Jährige. Zwar sei ihm eine 64 Quadratmeter große Wohnung geblieben, doch zum Lebensunterhalt reiche seine Rente von 368 Euro kaum aus. Als jetzt Herd und Waschmaschine kaputt gingen, sei er verzweifelt gewesen. „Ich bin sehr dankbar, dass mir das Deutsche Rote Kreuz geholfen hat.“
Severing gehört zu den ersten Empfängern des Spendenprojekts „Aufwind“, das der DRK-Ortsverein als Soforthilfe für bedürftige Senioren vor einem halben Jahr gestartet hatte. Auch mitten im wohlhabenden Langenfeld gebe es Altersarmut, die oft mit Alleinsein verbunden sei, begründete Ortschef Magnus Staehler seinerzeit das Hilfsangebot. „Es ist uns wichtig, einsamen und verarmten älteren Menschen Würde zurückzugeben und sie aus der Isolation zu holen.“
Viele bedürftige Rentner trauen sich laut Staehler nicht, „Geld zu beantragen, weil sie sich nicht als ,arm’ einstufen lassen wollen.“ Genau hier setzt die DRK-Seniorenhilfe Aufwind an. Sie sammelt hierfür eigens bei großzügigen Bürgern sowie Firmen Spenden und verteilt nach Angaben der Initiatoren dieses Geld ohne Abzüge und ohne amtliche Hürden.