Ein Meilenstein für den Langenfelder Kreisel

Bildhauer Hartmut Hegener gewinnt Preiswettbewerb zur Gestaltung des neuen Kreisverkehrs.

Ein Meilenstein für den Langenfelder Kreisel
Foto: rm-

Langenfeld. Der Kunstwettbewerb ist entschieden: Eine viereinhalb Meter hohe Steinstele wird als Blickfang den Kreisverkehr zieren, der bis Ende Mai an der Düsseldorfer/Theodor-Heuss-Straße entsteht. Der Langenfelder Bildhauer Hartmut Hegener (58) hatte für diese weithin sichtbare Stelle einen „Meilenstein“ entworfen und setzte sich damit am Ende gegen die beiden Mitbewerber Juna Ryang und Franz Leinfelder durch. „Insgesamt fünf Vorschläge waren eingereicht worden“, sagte Bürgermeister Frank Schneider, der vor gut einem Jahr den Kunstwettbewerb für den Kreisel ausgerufen hatte und der neunköpfigen Jury angehörte. Gefertigt wird die Stele aus grünlichem Anröchter Naturstein.

„Ich wollte einen Bezug zu der schon seit vielen Jahrhunderten bestehenden überörtlichen Bedeutung dieser Stelle herstellen“, meinte Hegener bei der Präsentation seines Entwurfs. Die wichtige Handelsstraße zwischen Köln und Arnheim führte schließlich genau dort vorbei, und die Abzweigung ins Bergische Land spielte schon im Mittelalter eine Rolle. Der überdimensionale Meilenstein soll laut Hegener an Langenfelds Entstehungsgeschichte als Poststation erinnern. „An wichtigen Kreuzungen waren die früher ja für Kutschen wichtige Anhaltspunkte.“ Auf der Nord- und Südseite der vierkantigen Stele wird in liegenden Großbuchstaben der Schriftzug Langenfeld zu lesen sein. „Wer von Düsseldorf her kommt, liest den Stadtnamen von unten nach oben wie eine Begrüßung. Wer Langenfeld verlässt, liest zum Abschied den Schriftzug auf der Südseite von oben nach unten.“

Wie es sich für einen Meilenstein gehört, befinden sich auf der Ost- und Westseite reichlich Entfernungsangaben. Hegener verewigt auf diese Weise die Partnerstädte Senlis (Frankreich), Gostynin (Polen), Montale (Italien) und Ennis (Irland), außerdem Berlin, Düsseldorf und Köln sowie die mit Langenfeld freundschaftlich verbundenen Städte Kiriat Bialik (Israel), Köthen und Lorch.

Der Langenfelder Umweltschutz- und Verschönerungsverein (UVL) schrieb nicht nur den Preiswettbewerb aus — er steuert auch ein Drittel der mit knapp 30 000 Euro veranschlagten Kosten bei. Den Restbetrag gibt die Stadt-Sparkasse Langenfeld hinzu, sagt deren Vorsitzender Dirk Abel. Nach Angaben von UVL-Chef Peter Speldrich fiel das Juryurteil „am Ende denkbar knapp aus“. Auch die von Franz Leinfelder eingereichte Postkutsche und Juna Ryangs durcheinandergewürfelte Langenfeld-L’s hätten Fürsprecher gehabt. Zwei weitere zunächst eingereichte Arbeiten hätten am Ende nicht mehr zur Debatte gestanden. Die eine aus Verkehrssicherheitsgründen, die andere habe die Künstlerin aus eigentumsrechtlichen Gründen zurückgezogen.

Nach Schneiders Angaben soll der Kreisverkehr mit einem Durchmesser von zehn Metern Ende Mai fertig sein. Danach werde Hegeners Kunstwerk in dessen Mitte gesetzt. „Anders als bei der Mack-Stele in der Stadtmitte mit abstrakten Formen ist diese Stele eher traditionell. Aber sie wird den Kreisel zieren und als Kunstwerk auffallen. Man sieht auch etwas im Vorbeifahren“, sagt Schneider. Nachts werde das Werk angestrahlt. Um die Gestaltung des kleineren Kreisels, der in Sichtweite innerhalb des neuen Wohngebiets entsteht, werde sich der städtische Betriebshof mit entsprechender Bepflanzung kümmern.

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