Monheim Monheim-Pass kommt nächstes Jahr

Monheim. · Die Bürgerkarte ermöglicht das bargeldlose Bezahlen städtischer Leistungen.

Der Leiter des Bereichs Zentraler Service, Martin Frömmer, an einem der Displays des Stadtinformationssystems. 

Der Leiter des Bereichs Zentraler Service, Martin Frömmer, an einem der Displays des Stadtinformationssystems. 

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Die Stadtverwaltung Monheim will den digitalen Wandel nutzen, um die Stadt nicht nur bürgerfreundlicher, sondern auch effizienter und ökologischer zu gestalten. „Diese Technik ist kein Selbstzweck, sondern soll dazu dienen, die Stadt lebenswerter zu machen“, sagt Bürgermeister Daniel Zimmermann. So sollen die autonomen Busse eine alte Forderung nach einer besseren Anbindung der Altstadt erfüllen. Monheim 4.0, so der Projekttitel, setzt sich aus folgenden Bausteinen zusammen:

Autonom fahrende Busse

„EasyMile“ heißt das französische Unternehmen, das bei einer europaweiten Ausschreibung als künftiger Anbieter der ersten autonom und emissionsfrei fahrenden Busse in Monheim ermittelt wurde. „Es gab allerdings auch nur einen Mitbewerber, alles andere ist erst im Aufbau“, sagt der Projektverantwortliche Martin Frömmer. Das Unternehmen aus Toulouse wird die Elektrobusse liefern, die zwar zu 100 Prozent fahrerlos fahren. „Aber das ist in Deutschland noch nicht zulässig, bei uns muss ein Steward anwesend sein“, so Frömmer. Im Testbetrieb sollen sich Personal und Werkstatt mit dem Vehikel vertraut machen, soll geguckt werden, wie die Busse mit der Wegstrecke zwischen Altstadt und Busbahnhof harmonisieren, welche Laufzeit die Busbatterien haben, sagt Frömmer. Auch der Tüv muss die Fahrzeuge offiziell zulassen. Außerdem soll am Rande der Strecke eine Garage mit Ladestation eingerichtet werden. Da es sich hierbei um weitgehend autonome und emissionarme Linienbusse handelt, wird deren Beschaffung zu einem hohen Anteil vom Land gefördert.

Monheim-Pass

Die Stadt Monheim führt mit der Bürgerkarte auch einen eigenen bargeldlosen Zahlungsverkehr ein. „Jeder Bürger erhält eine Karte, die jeden Monat mit einem Guthaben von 15 Euro versehen wird“, sagt Frömmer. „Diese Kryptowährung kann man allerdings nicht ansparen.“ „Wir geben kein Geld weg, die Leute sollen so in vollem Umfang das Fahrradverleihsystem nutzen können“, ergänzt Zimmermann. Auch andere städtische Leistungen können damit beglichen werden. Parallel dazu werden digitale Bürgerkontos eingerichtet, auf denen jeder Bürger etwa seine Grundsteuerlast oder die Gebühren für Abfall, Straßenreinigung einsehen kann, erklärt Frömmer. Der Anbieter, der in Kürze den Zuschlag erhält, muss dazu ein Programm erstellen, um die Infos zu vernetzen und eine App entwickeln.

Digitales Fahrradverleihsystem

„Eigentlich hatten wir einen Bieter gefunden – bis ein Wettbewerber klagte“, so Frömmer. Jetzt entscheidet die Vergabekammer Düsseldorf. Die Stadt plant, in der ersten Jahreshälfte 2019 den Verleihbetrieb aufzunehmen. Am Ende sollen 450 Räder – davon 86 Kinderfahrräder – an 34 Standorten zur Verfügung stehen, wobei Ausleihe und Bezahlung über den Monheim-Pass abgewickelt werden sollen. „Die Tarife stimmen wir mit dem Anbieter ab.“

Stadtinformationssystem

Die ersten Vorreiter des Informationssystems sind bereits in Form von Displays im Rathaus zu sehen. Sie dienen per Touchscreen als Wegweiser, bilden die Newsletter ab. Sie sollen in Zukunft auch über Veranstaltungen und freie Parkplätze auf dem Rathausparkplatz informieren. Noch vor Weihnachten sollen größere Bildschirme am Rathausplatz, am Busbahnhof und im Rheinbogen und an der Hauptstraße in Baumberg installiert werden.

Smart parking

Wenn derzeit an einem Parkplatz gearbeitet wird, wird die Technik für das Parkleitsystem direkt integriert. Ziel ist, den Parksuchverkehr in der Innenstadt und damit einen unnötigen Schadstoffausstoß zu verhindern. Die Magnetsensoren, die im Sommer auf dem Rathausparkplatz in den Asphalt eingearbeitet wurden, sollen jetzt an das Stadtinformationssystem angeschlossen werden, informiert Frömmer. „Als nächstes sind die Parkplätze am Umspannwerk und an der Klappertorstraße dran.“

W-Lan-Ausbau

Bisher sind 30 Prozent des Stadtgebietes mit öffentlichem W-Lan versorgt. 440 Zugangspunkte sind aktuell installiert. Momentan stockt der Ausbau, weil die Mega keine Personalkapazitäten mehr für den Tiefbau zur Verfügung hat, heißt es in der Vorlage zum heutigen Haupt- und Finanzausschuss. „Ende 2018 ist der Glasfaserausbau beendet, dann geben wir 2019 mit dem W-Lan richtig Gas“, versichert der Projektverantwortliche Frömmer.

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