Diebstahl-Serie im Kreis hält an

Der Diebstahl eines Caravans der Marke Fendt in Langenfeld setzt die Serie im Kreis Mettmann fort.

Diebstahl-Serie im Kreis hält an
Foto: Ralph Matzerath

Langenfeld. Bis Montag war der 49-jährige Leverkusener, der namentlich nicht genannt werden will, stolzer Besitzer eines fast neuen Wohnwagens der Marke Fendt. „Dass ich den Diebstahl entdeckt habe, war reiner Zufall“, sagt er. Er hatte Nachschlüssel bestellt und wollte diese am Montagabend testen. „Als ich zum Abstellplatz kam, war dort, wo sonst mein Wagen steht, eine grüne Wiese.“ Der Schreck war riesig. Das neue Modell, mit Klimaanlage und allem Schnick und Schnack, „war der perfekte Wohnwagen. Ein Traum“, mit dem der Camper gerade erst in Südtirol gewesen ist.

Der Diebstahl des Wohnwagens von einem umzäunten Abstellplatz an der Straße Schelthofen in Reusrath reiht sich in die Serie, die die Polizei seit mehreren Monaten in Atem hält, kreisweit und landesweit. Auffallend an den Taten im Kreis Mettmann ist, dass die Täter es in fünf Fällen auf Caravans des Herstellers Fendt abgesehen hatten. Allen Fällen gemeinsam ist, dass die Wagen gut gesichert waren, entweder auf Privatgelände oder gesicherten Abstellplätzen standen und zudem mit Parkkralle oder Deichselschloss geschützt waren.

Auch der neue Fendt (Listenpreis 34 000 Euro) des Leverkuseners war mit einem massiven, modernen Deichselschloss zusätzlich gesichert. „Das Schloss soll verhindern, dass die Deichsel auf eine Anhängerkupplung gesetzt werden kann“, erläutert der Leverkusener. Damit könne der Wagen theoretisch nicht weggezogen werden. Doch die Täter sind offensichtlich so gut ausgerüstet, dass sie auch solche Sicherheitsvorrichtungen schnell und unauffällig knacken können. „Meinen nächsten Wagen werde ich zusätzlich mit einer Parkkralle sichern“, sagt der 49-Jährige, wohl wissend, dass auch das die Täter vermutlich weder abschreckt, noch den Diebstahl verhindert.

Gestohlen wurde sein Fendt Bianco 465, Kennzeichen LEV-KD 465, vermutlich in der Zeit von Samstag- bis Montagabend. Der nur zwei Monate alte Caravan stand auf dem umzäunten Abstellplatz hinter einer Hecke — fast sichtgeschützt, teilt die Polizei mit, die augenblicklich ermittelt, woher die Täter die Standorthinweise haben.

„Woher wissen sie, wo ein fast neuer und teurer Wohnwagen der Marke Fendt stehen könnte? Viele der gestohlenen Caravans waren bei einem einfachen Umherfahren nicht zu entdecken“, so Ulrich Löhe, Sprecher der Kreispolizei in Mettmann. „Das sind keine Zufallstaten. Das sind Auftragstaten“, sagt Löhe. Wo die Wohnwagen später möglicherweise zum Verkauf angeboten werden, sei ebenfalls Teil der Ermittlungen.

Bisher liegen der Langenfelder Polizei und dem zentral zur Diebstahlserie ermittelnden Kriminalkommissariat in Mettmann noch keine Hinweise auf die Diebe sowie den Verbleib der gestohlenen Wohnwagen vor. Ermittlungen rund um die Tatorte blieben bislang erfolglos. Die Kennzeichen der gestohlenen Fahrzeuge sind zur internationalen Fahndung ausgeschrieben. Hinweise auf den schwarzen SUV, der bei der vereitelten Tat gesehen (Am Schiefer, 14. September) worden ist, sind bei der Polizei nicht eingegangen. „Die Beschreibung war vage“, räumt Löhe ein.

Auch bei den Betreibern von Abstellplätzen wächst die Sorge. „Wir werden unsere Sicherheitsvorkehrungen verstärken und Kameras anbringen“, sagt ein Langenfelder Unternehmer. Auch er möchte nicht genannt werden. „Wir wollen nicht in den Fokus der Banden geraten“, sagt er. „Nicht, bevor unsere Sicherheitsmaßnahmen greifen können.“ Hinweise nimmt die Polizei unter der Telefonnummer 02173/2886310 jederzeit entgegen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort