Die Neue im Paritätischen im Kreis

Claudia Haag-Porysiak sitzt im Vorstand des Mettmanner Wohlfahrtsverbandes.

Die Neue im Paritätischen im Kreis
Foto: rm-

Monheim. Soziale Einrichtungen sind heutzutage keine basisdemokratischen Diskussionsrunden mehr wie vielleicht noch in den 1980er Jahren. Wer sie leitet, braucht zwar auch weiterhin eine gehörige Portion Mitgefühl und Verantwortung, aber auch eine gesunde Basis an kaufmännischem Fachwissen. So wie Claudia Haag-Porysiak. Die 39-Jährige ist die Geschäftsführerin des Beratungscentrums Monheim, einem der vielen Mitgliedsorganisationen des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes im Kreis Mettmann.

Und den unterstützt sie ab sofort im Vorstand. Haag-Porysiak wurde bei der letzten Mitgliederversammlung einstimmig gewählt, teilt Sprecherin Ute Feldbrügge vom Paritätischen Wohlfahrtsverband mit.

Schon als Kind habe sie eine „soziale Ader“ gehabt, erzählt Haag-Porysiak, die Mutter einer vierjährigen Tochter ist. „Ich war bei den Pfadfindern und hatte schon immer einen guten Draht zu Menschen.“ Sie gehe offen und individuell auf andere zu. Mit dem Ergebnis, dass die Menschen ihr innerhalb kurzer Zeit vertrauten. Fähigkeiten, die die Solingerin jedoch zunächst über einen Umweg und schließlich per Zufall 2002 als Quereinsteigerin ins Monheimer Beratungscentrum führten.

Die ausgebildete Medienkauffrau und Sozialwirtin produzierte viele Jahre lang Beiträge und Sendungen für den WDR, für private Sender und arbeitete für eine Medienfirma bei Köln. Als sich die Auftragslage verschlechterte, half sie zunächst übergangsweise bei der Veranstaltungsplanung und Buchhaltung im Monheimer Beratungscentrum aus — und blieb dort.

Seit 2011 ist sie Geschäftsführerin und verantwortlich für 27 Mitarbeiter (19 Vollzeitstellen), darunter Psychologen, Sozialpädagogen und Therapeuten. Gemeinsam mit ihren Kollegen geht es bei der Arbeit um die soziale und psychologische Beratung — zum Beispiel in Schwangerschaftskonflikten oder bei Überschuldung — um die Planung, Förderung und Durchführung von Bildungs- und Beschäftigungsprojekten.

Claudia Haag-Porysiak

Es geht darum, die Menschen fit für den Arbeitsmarkt zu machen, auch über Ein-Euro-Jobs. „Unsere Einrichtung ist ein kleines, soziales Wirtschaftsunternehmen.“

Im vergangenen Jahr kamen fünf neue Vollzeitkollegen für die Flüchtlingsbetreuung ins Team. „Eine komplexe Aufgabe und eine große Herausforderung für uns alle.“ Es sei wichtig, Menschen, egal woher sie kämen, in die Gesellschaft zu integrieren. Die Arbeit im Beratungscentrum ist keine Routineaufgabe: Manchmal wirkten schwierige Beratungssituationen auch nach Dienstschluss noch nach. „Es ist ein Lernprozess, sich abzugrenzen und zu begreifen, sich nicht für die Probleme der Ratsuchenden verantwortlich zu fühlen“, sagt die 39-Jährige. „Damit möchte ich meinen Mann und meine Tochter nicht belasten.“

In den Vorstand des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes im Kreis Mettmann wurde Haag-Porysiak für vier Jahre gewählt. Mit ihr im Team sind: Anne Sprenger, Geschäftsführerin des Verbunds für psychosoziale Dienstleistungen in Langenfeld, Bekir Arslan, Vorsitzender von „Hand in Hand“ in Hilden, Willem Wisselink, Geschäftsführer der Gemeinnützigen Sozialpsychiatrischen Gesellschaft Niederberg in Velbert, Manfred Krick, Bodo Seume (Freizeitgemeinschaft Behinderte und Nichtbehinderte in Hilden) und Knut Bruckmann vom Bildungszentrum Velbert.

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