Der Weg zum Logistik-Riesen

Die ursprüngliche Spedition Hammesfahr hat den Wandel vollzogen — und die Zahl der Mitarbeiter auf mehr als 400 verdoppelt.

Monheim. Zügig wie Ameisenstraßen bewegen sie sich durch die riesigen Lagerhallen — die fast 100 quirligen Gabelstapler der Firma Hammesfahr, die im Monheimer Industriegebiet Haarspray, Shampoo, Deo und Duschgel durch die Gegend fahren.

Schwarzkopf-Produkte der Firma Henkel sind es, die zur Niederstraße 5 geliefert, dort gelagert und anschließend verschickt werden. „Wir betreiben hier das Henkel-Zentral-Lager für Kosmetik“, sagt Herbert Vogel (51), Betriebsleiter der Firma Hammesfahr. „Täglich kommen bis zu elf Waggons mit je 144 Paletten Kosmetikartikeln an — das sind pro Palette zum Beispiel rund 4.000 Deo-Stifte“, sagt er.

Der Manager, der seit 23 Jahren jeden Morgen 111 Kilometer zur Arbeit fährt, liebt seinen Job in der familiengeführten Spedition — genauer gesagt: im familiengeführten Logistik-Betrieb.

Hammesfahr, einst als Spedition mit gut 60 eigenen Lastwagen aktiv und für Henkel hauptsächlich in Süd-Deutschland unterwegs, hat sich inzwischen zum Logistik-Riesen für Henkel und andere Firmen gemausert. „Gerade noch drei Lkw haben wir“, sagt Vogel lächelnd. Denn diese werden ausschließlich innerbetrieblich genutzt. „Unser Hauptgeschäft ist die anspruchsvolle Logistik geworden — eine EDV-gestützte selbstverständlich.“

Als deutschlandweit einziges Henkel-Zentrallager für Kosmetik verschickt Hammesfahr die Kosmetikwaren zum jeweiligen Lager zahlreicher Drogerie- oder Supermarkt-Ketten in der Bundesrepublik.

Und als weltweiter Exporteur der Kosmetikwaren distribuiert Hammesfahr die Schwarzkopf-Artikel containerweise ebenso nach Spanien wie nach Uruguay. Und um umweltschonend und sicher zu transportieren, setzen Hammesfahr und Partner Henkel auf die Leistungsstärke des Bahntransports.

Vogel freut sich gleich über dreierlei Neuerungen. Erstens hat Hammesfahr bis zum Firmensitz 450 Meter Schienen verlegen und eine L-förmige Bahn- sowie Bahnumschlagshalle bauen lassen. Hier trifft täglich ein Zug aus Bayern (Wassertrüdingen) ein, der mehr als 100.000 Tonnen Ware aus Europas größtem Kosmetikherstellerwerk bringt.

Zweitens ist seit Juli ein vollautomatisches Hochregal-Lager in Betrieb, das in einer dafür gebauten mehr als 20 Meter hohen Halle selbsttätig bis zu zwölf Paletten übereinander stapelt, Regale befüllt und wieder entleert.

Drittens sind seit Anfang September 240 neue Mitarbeiter in einer weiteren, neuen Halle tätig. „Die Halle haben wir gebaut, um sie an einen Dienstleistungspartner zu vermieten, mit dem Henkel eng zusammen arbeitet“, kommentiert Vogel die Tatsache, dass Hammesfahr im Auftrag der Firma Henkel nun auch noch Immobilieninvestor geworden ist.

„Der Standort Monheim expandiert seit Jahren“, sagt Vogel nicht ohne Stolz. „Mehr als verdoppelt haben sich die Mitarbeiter bei und um Hammesfahr in den letzten zehn Jahren.“ So zählt der Betriebsleiter inzwischen mehr als 400 Beschäftigte, denen der Logistikstandort Niederstraße einen Arbeitsplatz bietet.

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