Daimlerstraße: Übergang erhält Lichtsignal

Bislang steht an der Stelle nur ein Andreaskreuz. Neue Anlage soll die Sicherheit erhöhen.

Daimlerstraße: Übergang erhält Lichtsignal
Foto: Ralph Matzerath

Monheim. Ist der unbeschrankte Bahnübergang an der Daimlerstraße in Monheim noch sicher? Das fragt sich Claudia Mai. Sie hat die Straße in letzter Zeit des Öfteren benutzt, um die Sperrung der Krischerstraße/Rheinpromenade zu umfahren. Ihr ist dabei aufgefallen, dass die Bahnstrecke schlecht einsehbar ist und die Autofahrer dennoch oft ungebremst oder mit nur leicht reduziertem Tempo über die Geleise fahren. Aufgeschreckt durch Berichte über Unfälle an unbeschrankten Bahnübergängen, macht sie sich Sorgen.

Ob eine Sicherung des Übergangs jedoch überhaupt nötig ist, hat mit der Frequenz und Geschwindigkeit des Zugverkehrs zu tun. Dazu Auskunft geben kann Herbert Vogel, Betriebsleiter bei der Hammesfahr Logistik-Service GmbH. Das Unternehmen dient seit 2010 als Zentrallager für die Schönheitspflegeprodukte der Firma Schwarzkopf, die zum Henkel-Konzern gehört. „Wir werden täglich mit elf Waggons beliefert, die auf drei bis vier Schübe verteilt sind“, klärt Vogel auf. Und weil die Züge, die aufs Firmengelände fahren, dieses auch wieder verlassen müssen, summiert sich die Frequenz an dem Übergang auf maximal acht Fahrten pro Tag. „Die erste ist um 6 Uhr, die zweite um 7.30 Uhr — in dieser Zeit ist der Autoverkehr ohnehin nicht groß“, sagt Vogel.

Trotz der wenigen Fahrten dürfe aber der Zug die Daimlerstraße nicht einfach kreuzen, betont Detlef Hövermann, Geschäftsführer der Bahnen der Stadt Monheim. Die städtische Verkehrsgesellschaft hatte Hammesfahr bis Ende 2014 selbst mit ihren Dieselloks angefahren, inzwischen hat Railflex aus Ratingen das Geschäft übernommen. Den BSM gehören aber noch die Gleisanlagen. „Wenn der Zug an die Straße heranfährt, muss der Mitfahrer aussteigen und den Autofahrern mit der Fahne ein Signal geben, dass dort ein Gefahrenereignis stattfindet. Er muss gegebenenfalls Autos anhalten“, erklärt Hövermann.

Der Übergang ist mit einem Andreaskreuz versehen. Ein Lichtsignal gibt es bisher nicht. Diese Form der Sicherung sei mit der Landeseisenbahnverwaltung so vereinbart, sagt Hövermann. Der Übergang werde aber in naher Zukunft baulich verändert. „Der Gleiskörper soll angehoben und mit einer Lichtsignalanlage ausgestattet werden“, erklärt Hövermann: „Eine solche Lösung bietet einfach größere Sicherheit.“

Der Zeitpunkt der Bauarbeiten werde mit der Stadt abgesprochen, weil die Daimlerstraße während des Umbaus der Kreuzung Niederstraße/Baumberger Chaussee in einen Kreisverkehr möglicherweise als Umleitung dienen muss.

Mit dem geplanten neuen Schmalregallager auf dem von Hammesfahr zugekauften Grundstück habe die Installation der Lichtsignalanlage nichts zu tun, so Hövermann. Das Vorhaben befinde sich im Genehmigungsverfahren. Bis Ende des Jahres werde die Baustelle für das neue Lagergebäude eingerichtet, berichtet Vogel. Die Inbetriebnahme werde zu keiner erhöhten Zugfrequenz führen: „Dann werden die Fuhren auf dem Gelände nur anders aufgeteilt.“

Beschwerden wegen der an den ungesicherten Bahnübergängen hupenden Züge gebe es nur von einem Anwohner, dafür aber konstant. „Er hat sich direkt an den Schienen ein Grundstück gekauft, weil er wohl darauf hoffte, dass der Zugebetrieb eingestellt werde. Da hat er sich jedoch verspekuliert“, sagt Vogel.

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