Langenfeld „Die Klagen sind nachvollziehbar“

Langenfeld. · Langjährige Centermanagerin – nach Hochzeit mit neuem Nachnamen – über Geschäfte in der Pandemie.

 Centermanagerin Nadine Plödt Posseik vor dem Haupteingang der Stadtgalerie.

Centermanagerin Nadine Plödt Posseik vor dem Haupteingang der Stadtgalerie.

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

Nach einem halben Jahr Corona-Pandemie ist die Lage des innerstädtischen Einzelhandels angespannt, aktuell geprägt von Hygienevorschriften wie Abstand halten und Maskenpflicht. Seit fast 20 Jahren konzentrieren sich in der Langenfelder Stadtgalerie Fachgeschäfte und Dienstleister auf rund 14 000 Quadratmeter. Im Interview berichtet Centermanagerin Nadine Plödt-Posseik, wie die Kombination von Gesundheitsschutz und wirtschaftlichen Interessen gelingt und wie die weiteren Planungen aussehen.

Wie lief und läuft der ­Betrieb in der Stadtgalerie ­unter den corona-bedingten ­Hygiene-Auflagen?

Nadine Plödt Posseik: Mittlerweile gut. Die Vorgaben werden eingehalten, unsere Mitarbeiter kontrollieren ständig. Die meisten Menschen sind einsichtig. Bei der Maskenpflicht gibt es gelegentlich Redebedarf. Hilfreich war die Unterstützung durch das städtische Citymanagment und das Ordnungsamt. Beide haben uns zeitnah über alle neuen Vorgaben informiert und konkrete Hilfen bei der Umsetzung geleistet. Der anfängliche Schilderwald lichtete sich. Das größte Problem im Umfeld der Postfiliale, die mehr Besucher hatte als in der Weihnachtszeit, wurde durch die Einbeziehung der im Umbau befindlichen Außenflächen als Wartezone gelöst. Mit zusätzlichem Personal stemmten wir diese für uns alle neue Situation.

Die einmonatige Totalschließung von Ladenlokalen ließ Umsätze schrumpfen, auch jetzt klagen die Einzelhandelsverbände über Kaufzurückhaltung. Gibt es Anträge der Ladenmieter auf Mietminderung oder Stundung?

Plödt Posseik: Die Klagen sind nachvollziehbar. Die Ergebnisse der regelmäßigen Kundenzählungen zeigen wieder stetig nach oben. Aber vorsichtig geschätzt kommen noch immer rund ein Viertel weniger Besucher in die Galerie. Wir führen vor diesem Hintergrund auch Gespräche mit einzelnen Mietern.

Sind neue Mieter für die Leerstände in Sicht?

Plödt Posseik: Im beschriebenen Umfeld ist die Suche nach neuen Mietern nicht unsere Hauptsorge. Erfeulich ist, dass es keine Veränderungen im aktuellen Bestand gibt. Vielmehr ist uns mit der Eröffnung des 1700 Quadratmeter großen Fitnesstudios im Obergeschoss sogar eine attraktive Ergänzung gelungen.

Die Stadtgalerie warb in den Vorjahren mit besonderen Veranstaltungen, Trödelmärkten, Künstlerauftritten usw. um neue Besucher. Jetzt ist die Spalte Events auf der Website leer. Wie geht es weiter?

Plödt Posseik: Ohne Glaskugel ist die Frage leider nicht zu beantworten. Viele Menschen auf engem Raum, dazu Gesang – so etwas ist in den nächsten Monaten kaum zu vereinbaren. Auch die geplante 20-Jahr-Feier im Oktober wird es so nicht geben können. Die Kosten der Zusatzaktionen durch notwendige Kontrollen stünden in keiner Relation zur Werbewirkung. Wir nutzen statt dessen vermehrt Printmedien und soziale Netzwerke, um auf uns aufmerksam zu machen. Und wir arbeiten mit Hochdruck daran, geeignete Aktionen im Hinblick auf die aktuell gültigen Hygienevorschriften zu entwickeln. Wichtig ist uns die Botschaft: Erstes Ziel ist die Gesundheit der Kunden und Mitarbeiter. Wir und insbesondere unsere Mieter sind so aufgestellt, dass die Kunden entspannt und weitestgehend „ohne Angst“ einkaufen können.

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