Center-Manager in Monheim: „Wir wurden zu diesem Schritt gezwungen“

Monika Schnitzler und Matthias Ulrich rechtfertigen ihre Klage gegen den geplanten dritten Komplex.

Monheim. "Wir können und wollen das Projekt doch gar nicht verhindern. Und wir wollen auch die Klage nicht durchdrücken. Aber Fakt ist: Wir sind zu diesem Schritt gezwungen worden." Klare Worte - gesagt von Matthias Ulrich und Monika Schnitzler. Sie sind die von den Eigentümern beauftragten Manager der Rathaus-CenterI undII. Und sie wehren sich gegen Vorwürfe, den Bau eines dritten Komplexes verhindern zu wollen.

Hintergrund: Die WZ hatte am Freitag exklusiv berichtet, dass die Betreiber der beiden Center gegen die Baugenehmigung für den geplanten dritten Komplex Klage eingereicht haben. Wollten die Manager das anfangs nicht ausdrücklich bestätigen, redeten sie am Dienstag Klartext.

Und das klang ganz und gar nicht wie "ein hilfloser Versuch, das Projekt noch zu verhindern" - wie es vorgeworfen worden war. "Weil wir nicht wirklich eingebunden worden sind, haben wir Ende Mai eine Akteneinsicht gefordert. Wir kamen mit Anwalt und Architekt, doch die Einsicht wurde uns verwehrt. Zeitgleich erhielt der Investor die Baugenehmigung.

Die wurde uns als Nachbarn förmlich überreicht", schildern Ulrich und Schnitzler die Situation. Nach der Überreichung habe man vier Wochen Zeit, sich zu äußern. "Aber worüber hätten wir uns äußern sollen? Die Unterlagen waren gar nicht vollständig. Und Nachforderungen wurden ignoriert. Uns blieb nur die Möglichkeit der Klage", sagen die Manager.

Monika Schnitzler und Matthias Ulrich, Rathauscenter-Manager

Sie kritisieren unter anderem, dass das auf dem Dach des eingeschossigen Neubaus ein Parkdeck errichtet werden soll. Ein Lärmschutzgutachten hätte aber nicht vorgelegen. "Das mussten wir selbst in Auftrag geben. Und dem ist zu entnehmen, dass eine Überschreitung der gesetzlichen Vorgaben möglich ist. Doch wir sind in der Pflicht, weil wir zu der Seite hin Büros haben.

Und in Richtung Eierplatz betrifft es von uns vermietete Wohnungen", betonen Schnitzler und Ulrich. Schließlich sei man als Verwalter auch den Eigentümern gegenüber in der Verantwortung. "Der Ball liegt ganz klar im Feld der Stadt Monheim. Wir sind doch froh, wenn sich alles zum Positiven klärt. Aber dafür muss man erst einmal sachlich miteinander reden", wird betont. Immerhin attestieren sie Bürgermeister Daniel Zimmermann, dass er im Gegensatz zu seinem Vorgänger um ein gutes Verhältnis bemüht sei.

Investor Santowski&Partner schneidet weniger gut ab. "Die machen ihr Ding. Da wird nicht wirklich das Gespräch gesucht", urteilen Schnitzler und Ulrich und betonen: "Dabei muss man doch an einem Strang ziehen. Das fängt beim Parkleitsystem an und hört bei gemeinsamen Werbemaßnahmen auf."

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