Bürgermeister kündigt Stopp für Wohnungsbau an Martinstraße an

Der Bauverein will dort Wohnungen errichten — jedoch mehr und andere als ursprünglich vorgesehen. Das sorgt für Streit mit der Stadt.

Bürgermeister kündigt Stopp für Wohnungsbau an Martinstraße an
Foto: Staschik

Langenfeld. Bürgermeister Frank Schneider will das Bebauungsplan-Verfahren für die Pläne des Bauvereins stoppen. Das hat er gestern über die Pressestelle der Stadt mitteilen lassen. Seine Begründung: „Der Bauverein weicht weit von dem ab, was unser Strategiekonzept Wohnen für diesen Bereich in Sachen sozialer Wohnungsbau vorsieht.“ Das im vergangenen Jahr von der Stadtverwaltung aufgestellte und von der Politik beschlossene Strategiekonzept 2025 sieht in dem Bereich zwischen Martinstraße und Richrather Straße sozialen Wohnungsbau für 28 bis 36 Wohneinheiten vor.

„Damals waren wir dankbar, dass sich der Bauverein bereiterklärte, diesen Bedarf an Sozialwohnungen auf seinem Gelände zu realisieren, so dass ein entsprechender Aufstellungsbeschluss auf den Weg gebracht wurde“, erläutert Schneider. Was der Bauvereins-Vorstand mit Hubert Dedeck an der Spitze später vorlegte, sei jedoch weitaus größer als das im Strategiekonzept festgeschriebene Bauvolumen und berücksichtige den sozialen Wohnungsbau nur noch teilweise, bemängelt Scheider.

In der Tat hat der Bauverein das Volumen erweitert, nämlich um ein weiteres Gebäude und gut zehn Wohneinheiten. „Aber auf einem deutlich größeren Gelände“, sagt Dedeck. „Unsere ursprüngliche Planung sah vor, das nördliche Grundstück von rund 2800 Quadratmetern zu bebauen. Gefördert. Dann haben wir Pläne vorgestellt, die das südliche Grundstück miteinbeziehen, um dort zusätzlich frei finanzierte Wohnungen zu bauen. Ein Mischangebot auf knapp 5000 Quadratmetern“, erklärt Dedeck: „Damit liegen wir, was die Dichte der Bebauung betrifft, unter der, die für das alte Feuerwehrgelände errechnet wurde.“

Aus Sicht des Bürgermeisters dagegen sorgte die vergrößerte Version des eigentlich ausschließlich für Sozialwohnungen festgeschriebenen Wohnungsbau-Vorhabens für Unmut in der Nachbarschaft. Das aktuell vom Bauverein favorisierte und beworbene Konzept entspreche nicht mehr der Grundlage, auf der die Stadt seinerzeit den Aufstellungsbeschluss für das Bebaungsplanverfahren gefasst habe. Das „überdimensionierte Projekt“ des Bauvereins sei nicht tragbar, eine Fortsetzung des Bebauungsplanverfahrens daher sinnlos. Gleichwohl will Schneider am Bau von Sozialwohnungen in einem für das Umfeld größenverträglichen Maß festhalten.

Dedeck wird die Pläne für das Grundstück nun wohl erst einmal ruhen lassen. Die Stadtverwaltung wird dann nach alternativen Standorten suchen, so Schneider.

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