Berghausen: Anwohner fordern Lärmschutz

Riesenandrang beim Info-Abend zum Mammutprojekt.

Langenfeld. So voll ist es im Bürgersaal des Rathauses selten: Etwa 170 Menschen waren am Dienstag zur Bürgeranhörung gekommen. Thema des Abends: Das Großbauprojekt rund um den Berghausener Blumentopf, das sich über 16 Hektar erstreckt und für das etwa 50 Anwohner ihre Grundstücke verkaufen müssten. Manch einer der Anwesenden hatte ein Déjà vu.

"So eine Veranstaltung habe ich vor 20 Jahren schon einmal besucht", sagte ein Besucher. Damals war das Mammutprojekt zu Gunsten anderer Erschließungen vertagt worden.

"Ich wäre froh, wenn ich mein Grundstück loswerden könnte", sagte Ursula Schumacher gegenüber der WZ. Sie hätte gemeinsam mit etwa 20 weiteren Grundstücksbesitzern bereits eine Unterschriftenliste für den Verkauf unterzeichnet. Sie kennt aber auch eine Familie, die nicht verkaufen möchte.

In den Bürgersaal waren überwiegend Anwohner gekommen, die in Nachbarschaft des Baugebietes wohnen. Hauptthemen waren Lärmschutz und die Höhe der geplanten Gebäude.

So sieht ein Entwurf vor, dass zur Düsseldorfer Straße hin dreigeschossige Häuser entstehen. Die Anwohner reagierten skeptisch. "Ich möchte so etwas nicht vor meinem Garten stehen haben", sagte eine Frau. Stadtbaurat Hans-Otto Weber beruhigte: "Die jetzigen Häuser sind maximal zwölf Meter hoch. Daran orientiert sich auch die Neubebauung."

Die Stadt versprach zudem Schallschutzmaßnahmen. Auf die Frage eines Anwohners, wie sich ein Bruch der 800 Meter entfernten CO-Pipeline auswirken würde, gab Weber eine überraschende Antwort: "Ich gehe nicht davon aus, dass diese Pipeline in der Form jemals in Betrieb geht."

Laut Stadtplaner Stephan Anhalt werden die ersten Häuser frühestens in fünf Jahren gebaut. Grundstücke, die nicht an den interessierten Bauträger verkauft werden, werden von der Planung ausgeschlossen und verbleiben als Insel im Baugebiet.

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