Beide Städte erleben einen Bauboom

In Langenfeld und Monheim gibt es eine hohe Nachfrage nach neuen Wohnhäusern. Aber auch ältere Häuser und Wohnungen sind begehrt.

Beide Städte erleben einen Bauboom
Foto: Ralph Matzerath

Langenfeld/Monheim. Das neue Langenfelder Wohnviertel mit großem Ladenzentrum an der Düsseldorfer Straße ist schon weit fortgeschritten. Von den 43 Reihen- und sieben Doppelhäusern südlich des Gartencenters Berghausener Blumentopf waren nach Angaben des Investors Ottfried Sinner „schon vor Baubeginn im vergangenen Oktober Dreiviertel verkauft“. Ende dieses Jahres sollen die ersten Eigentümer einziehen. Auch zwei große Mehrfamilienhäuser mit 40 Wohnungen entstehen jetzt auf dem 16 Hektar großen Gelände, wo in den kommenden Jahren bis zu 300 Familien ein neues Zuhause finden sollen.

Und nicht nur dort. Auf dem ehemaligen Stadtwerke- und Feuerwehrgelände an der Richrather Straße (165 Wohnungen), in Baumberg-Ost (fast 200 Eigenheime und Wohnungen) sowie auf etlichen weiteren Baustellen in Langenfeld und Monheim wird gebaggert und gemauert. Beide Städte seien als Wohnort sehr gefragt, sagt Jörg Frischauf von der Zeibig Bauträger GmbH, die demnächst an der Neustraße in Reusrath sowie an der Poststraße in Monheim jeweils zwei Mehrfamilienhäuser errichten wird. „Auf der Verkaufsseite gibt es zurzeit keine Schwierigkeiten.“

Die aktuell große Nachfrage nach eigenen vier Wänden zeigt sich laut Makler Alfred Laufenberg nicht nur im Neubau, auch ältere Häuser und Wohnungen seien begehrt. „Wir könnten deutlich mehr Immobilien verkaufen, als wir im Angebot haben. Aktuell werden über unsere Langenfelder Filiale 762 Häuser, 453 Wohnungen, 331 Grundstücke und 154 Kapitalanlagen gesucht.“ Fast die Hälfte der monatlich etwa 10 000 Besucher auf der firmeneigenen Homepage stammen Laufenberg zufolge aus Düsseldorf. „Leute, die sich beruflich etabliert haben und ein Eigenheim erwerben wollen, in Düsseldorf aber nicht fündig werden, orientieren sich sehr stark nach Langenfeld und Monheim.“

Die Bauzinsen seien weiterhin niedrig, sagt Rolf Ischerland, der den Langenfelder Immobilientag am 4. September im Marktkarree organisiert. „Und es gibt beim Erwerb von selbst genutztem Wohneigentum viele Fördermöglichkeiten, gerade für Familien.“

Indes sind die zuvor lange stabilen Baukosten seit etwa zwei Jahren gestiegen. Höhere Tariflöhne und viele neue Anforderungen gehen in die Immobilienpreise ein. „Vor allem die Energieeinsparverordnung wirkt sich zurzeit aus“, sagt Frischauf. „Dämmung, Lüftungsanlage, Wärmeaustauscher. . . — solche Dinge haben eben ihren Preis.“

Finanzberater Norbert Puhane, der zu den zwölf Ausstellern des Immobilientags gehört, warnt davor, sich durch die zurzeit günstigen Bauzinsen zu einem unbedachten Kauf verleiten zu lassen. Wenn ein für zehn Jahre vereinbarter Festzins auslaufe, könnten sich viele Erwerber die anschließende Finanzierung womöglich nicht leisten, so Puhane. „Ich gehe davon aus, dass in zehn Jahren viele solcher Immobilien auf den Markt kommen werden.“

Der Quadratmeterpreis bei Neubauten liegt in Langenfeld bei bis zu 3500 Euro, ältere Wohnhäuser sind günstiger zu haben. Nach Angaben von Laufenberg wollen zunehmend ältere Menschen ihr Haus mit Garten verkaufen und in eine barrierefreie Wohnung im Zentrum ziehen: „Dort haben sie Läden, Ärzte und vieles mehr vor der Tür, müssen sich nicht mehr um den Garten kümmern.“ Dadurch kommen ältere und kostengünstigere Eigenheime auf den Markt.

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