Baumberg: Hoffnung auf der Wiese

Der Einkauf um die Ecke ist im Österreich-Viertel seit Jahren nicht mehr möglich. Doch laut Stadt kommt endgültig Bewegung in die Sache – nahe der Gießerei.

Baumberg. Wenn im Baumberger Österreich-Viertel jemandem kurz vor Ladenschluss einfällt, dass er noch dies und das einkaufen muss fürs Abendessen, dann ist das nicht mal eben zu Fuß erledigt. Denn da ist kein Geschäft in der Nähe. Experten nennen das Unterversorgung. So war es nicht immer. Viele Jahre konnten die Anwohner Kaiser’s an der Benrather Straße schnell erreichen. Dann wurde geschlossen. Nach fünf Jahren dann 2005 ein kurzes Gastspiel von Prima - das war es.

Im vergangenen Dezember dann ein plötzlicher Vorstoß von Bürgermeister Thomas Dünchheim: Nahe der Berghausener Straße wäre ein günstiger Standort für einen Einzelhändler. Danach kam nichts mehr. Doch Dünchheim bestätigte auf WZ-Anfrage: "Die Verhandlungen laufen auf Hochtouren. Edeka ist mit im Boot."

Von 1400Quadratmetern Geschäftsfläche ist die Rede. Und verwirklicht werden soll das Projekt auf einem Gelände nahe der Gießerei Schmolz und Bickenbach. Die Zufahrt erfolgt dann über die Heinrich-Hertz-Straße.

Der Bürgermeister kann allerdings noch keine Zeitschiene nennen. "Das ist eine langwierige Sache. Wir müssen die Bezirksregierung davon überzeugen, dass damit keine zentrumsnahen Händler geschädigt werden." Diese Forderung aus Düsseldorf wiederum ist eine Lehre aus früheren Jahren. Damals wurden Einkaufszentren auf der grünen Wiese genehmigt - Geschäfte in der Innenstadt gingen pleite.

Ist das in diesem Fall anders mit Blick in Richtung Geschwister-Scholl-Straße und Holzweg? Die Struktur des Österreich-Viertels weist in Richtung klares Ja. Denn viele der Bewohner dort sind klassische Auspendler, die tagsüber gar nicht in Baumberg sind.

Wenn ihnen um die Ecke plötzlich wieder eine Einkaufsmöglichkeit geboten wird, dann ist das keine Konkurrenz für Baumbergs Stadtmitte. Die Auspendler würden sonst in direkter Nähe des Arbeitsplatzes, meist Düsseldorf, einkaufen.

Dünchheim jedenfalls ist optimistisch, dass die Bezirksregierung die Unterversorgung des Österreich-Viertels anerkennt. Dann muss man sich nur noch mit den Grundstücksbesitzern, vor allem die Gießerei Schmolz und Bickenbach, einig werden - und natürlich definitiv einen Einzelhändler finden.

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