Ausstellung im kunsthaus1: Innere Landschaften

Elke Kim zeigt ihre Bilder bis 28. September im „kunsthaus1“.

Monheim. Die Bilder sind ungewohnt schon durch ihre Größe. „Ich musste eine neue Wand einbauen“, sagt Galeristin Luda Liebe. Im Eckladen des „kunsthaus1“ zeigt sie Malerei von Elke Kim.

Ein Bambus-Wald, eine Ebene unter blauem Himmel — sie dominieren jeweils einen Teil des Raums. Sowohl Öl als auch Acryl hat Kim für ihre 1,50-Meter-Formate verwendet. Immer wieder im Motiv: ein leuchtendes Kupferrot. Eine exotische Ranke windet sich empor, eine Frau mit wallend-rotem Haar legt den Kopf in den Nacken.

„Das sind Farben, die ich einfach gern für meine Arbeiten benutze“, sagt die 48-jährige Kim. Es handele sich um innere Landschaften: „Die Frau mit den roten Haaren ist eine Figur aus Aldous Huxleys Roman ,Schöne neue Welt’. Ihren Namen weiß ich nicht mehr, aber sie gehört zu einer gehobenen Kaste.“ In dem Buch würden die Menschen Embryonen verändern, die Wahrnehmung der Realität schon vor der Geburt beeinflussen.

Den ältesten ihrer drei Söhne hat Kim in einer Schneelandschaft gemalt — rothaarig, mit freiem Oberkörper: „Er ist auch Künstler, wir arbeiten zusammen.“ Auf der Rückseite des Bildes steht ein Gedicht von ihr in englischer Sprache. Von der Suche nach dem Glück ist die Rede, Anklänge an Plato. „Das Philosophische ist für mich sehr wichtig“, sagt die Malerin. Das Bild hat sie so aufgestellt, dass der Text vom Gehsteig aus durch das Schaufenster lesbar ist.

„Ich bin fasziniert“, sagt Ferdi Weyler (71), Monheimer und Besucher der Eröffnung. Überrascht sei er von der Präzision, mit der Kim malt — in kleineren Bildern sei das viel leichter zu erreichen. „Es ist toll, wie klar die Bilder sind, wie sie eine Stimmung einfängt.“

Elke Kim lebte in Japan, in Tobago und New York, zeigte ihre Arbeiten in Shanghai, Korea, Berlin und Peking.

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