Aufführung: Der Schatten der uncoolen Suse

Die Blinklichter proben für das neue Stück „Die verbotene Tür“. Darin geht es um das Thema Mobbing.

Langenfeld. „Na Suse, du hast wohl noch nie ’ne Dusche von innen gesehen“, ruft Lotti. „Du bist ja wirklich so uncool“, macht Lorenz weiter. Und Melissa setzt noch einen drauf: „Wusstest du, dass du eine richtige Heulsuse bist?“ Gott sei Dank ist die gerade beschimpfte Suse nicht real und die mobbenden Jugendlichen in Wirklichkeit sehr nett. Die wüsten Beschimpfungen gehören zu dem neuen Stück, das die Blinklichter derzeit proben. „Die verbotene Tür“ heißt es und wird ab dem 28. November an sieben Terminen aufgeführt.

Es geht um die uncoole Suse, die von niemandem gemocht und in der Schule nur gehänselt wird. Doch eines Tages wird ihr Schatten lebendig und macht ihr von nun an Mut. Er ist es auch, der sie davon überzeugt durch die Tür eines verbotenen Geländes zu treten. Suse und ihr Schatten landen in einem verwunschenen Ort, treffen lauter merkwürdige Gestalten und erleben allerhand Abenteuer. Dabei haben sie nur einen Wunsch: wieder nach Hause zurückzukehren.

Das Stück stammt aus der Feder von Elisabeth Schafheutle. Die Regisseurin und Theaterpädagogin probt die Stücke mit den insgesamt 39 Kindern, die in vier Kurse nach Altersgruppen aufgeteilt sind. Pia aus der ersten Gruppe ist zum ersten Mal bei den Blinklichtern dabei, zum ersten Mal steht sie auf einer Bühne. „Ich freue mich schon sehr auf die Auftritte“, sagt die Zehnjährige.

Miriam und Nike aus der zweiten Gruppe haben schon mehr Erfahrung. „Ich hatte einen Schauspiel-Workshop in der Grundschule, und ich habe mich danach sofort bei den Blinklichtern auf die Warteliste setzen lassen“, erzählt die 13-jährige Nike. Seit drei Jahren ist sie nun dabei. „Es macht einfach Spaß, einmal eine andere Person spielen zu können“, sagt Miriam. „Ich kann viel ausprobieren und einfach mal anders sein.“ Da macht den 13-Jährigen auch das Mobbing richtigen Spaß. „Wir können Dinge tun, die wir sonst nicht tun würden“, sagt Nike. Denn im wirklichen Leben käme so ein Verhalten für die beiden nicht in Frage. „Da würden wir demjenigen wohl eher helfen.“

Die Arbeit mit den Kindern macht Elisabeth Schafheutle viel Spaß, doch sind die Unterschiede in den verschiedenen Altersgruppen deutlich. „Es ist teilweise schwierig, mit den jüngeren Teilnehmern zu proben, weil sie oft unruhiger sind.“ Je älter die Kinder desto komplexer und individueller auch die Rollen, die sie spielen. „Ich schreibe die Stücke auf die Kinder zu.“

Nach den Sommerferien beginnen dann jedes Jahr die Proben. Einmal wöchentlich werden die Szenen einstudiert, an einem anderen Tag der Gesang. Darüber hinaus gibt es zwei Wochenenden, in denen alle Kinder gemeinsam Zeit zum Proben haben.

„Das Theaterspielen ist schon sehr zeitaufwendig, und es ist wichtig, dass die Eltern und die Schulen die Kinder unterstützen“, sagt Schafheutle. Mit großer Unterstützung der Gewandmeisterin Susanne Halbach nähen die Mütter fleißig die Kostüme für die Kinder, und die Väter sorgen für das passende Bühnenbild.

Es bleiben nur noch wenige Wochen bis das Stück im Schauplatz aufgeführt wird. „Wir haben noch eine Menge zu tun“, sagt Schafheutle und lässt die die Szene noch einmal durchspielen.

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