Anwohner ärgern sich über späte Informationen zur Großbaustelle

Stadtwerke bitten um Entschuldigung: Bei der Benachrichtigung zu den Arbeiten „Am Alten Gaswerk“ sei „etwas schief gelaufen“.

Anwohner ärgern sich über späte Informationen zur Großbaustelle
Foto: Ralph Matzerath

Langenfeld. Freitagnachmittag sei auf einmal dieses Schild da gewesen. „Parkverbot ab Montag“ habe darauf gestanden, erzählt Anette Müller-Oehl, Anwohnerin der Straße „Am Alten Gaswerk“. Anfang der neuen Woche sei dann die Straße aufgerissen worden — und seitdem seien alle Parkplätze im Kreis um den Spielplatz weg. Anwohner kämen nicht mehr aus ihren Garagen heraus.

In unmittelbarer Nachbarschaft entsteht gerade das neue City-Wohnviertel. Seit Juli wird auf dem ehemaligen Gelände der Feuerwache und der Stadtwerke gearbeitet. Dort sollen zwölf zwei- bis fünfgeschossige Mehrfamilienhäuser mit etwa 160 Wohnungen entstehen. Aktuell werden die Leitungen für Gas und Wasser verlegt — und das beeinträchtigt die Anwohner.

Diese hätten mehrere Fragen, sagt Müller-Oehl. Zum einen hätten sie sich darüber gewundert, dass sie nicht vorab mit einem Info-Zettel im Briefkasten über die Beeinträchtigungen informiert worden seien. Zum anderen sei man irritiert über den Verlauf der neuen Leitungen. Diese würden von der Straße „In den Griesen“ quer durch die Siedlung verlegt. „Wieso geht das nicht von der Richrather Straße aus?“, fragt Müller-Oehl.

Zuständig für das Verlegen der Leitungen sind die Stadtwerke Langenfeld. Rudolf Gärtner, Geschäftsbereichsleiter Anlagen- und Netzmanagement, bittet im Namen der Bauleitung bei den Anwohnern um Entschuldigung. Bei der Benachrichtigung sei etwas schief gelaufen. „Das ist daneben gegangen. Das tut uns leid.“

Der Bauleiter habe aber mit Betroffenen gesprochen, etwa mit den Leuten, die wegen der Arbeiten tagsüber nicht in ihre Garage fahren können. Auf Wunsch seien auch Stahlplatten vor den Garagen verlegt worden.

Und warum wird quer durch das Wohngebiet verlegt? Gärtner erklärt: Es sei heute so, dass solche Häuser, so weit das möglich sei, von zwei Seiten ans Netz angeschlossen würden. Der Vorteil: Wenn etwa Gas auf einer Seite abgedreht werden muss, kann das Haus von der anderen Seite weiter mit Gas versorgt werden. Man brauche die neuen Leitungen aber auch, um alte Leitungen zu unterstützen, so Gärtner. Und wann sind die neuen Leitungen in der Straße dann alle verlegt? Gärtner schätzt, dass die Baustelle in der Woche vom 12. September wieder verschwinden wird.

Die Paeschke GmbH hatte das Grundstück der ehemaligen Feuerwache und Stadtwerke nach einem europaweit ausgeschriebenen Investorenwettbewerb von der Stadt erworben. Beim Baustart im Juli schätzte Hendrik Marcial von Paeschke, dass die ersten Eigentumswohnungen Ende 2017 bezogen werden könnten. Das Gelände ist 1,6 Hektar groß. Der Verkauf der Wohnungen soll in wenigen Wochen starten, sagt Paeschke.

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