Monheim Amelies Lesekunst überzeugt die Jury

Monheim · Die Wettbewerbe im Vorlesen ihrer Schulen hatten sie schon gewonnen. Jetzt ging es für drei Mädchen um den Stadttitel.

 Amelie Handreck, Pia Buchartz und Alicija Marks (v. l.) sind Monheims beste Vorleserinnen.

Amelie Handreck, Pia Buchartz und Alicija Marks (v. l.) sind Monheims beste Vorleserinnen.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

. Der zwölfjährigen Amelie Handreck zuzuhören, ist ein Vergnügen. Das findet auch die Jury des 61. Vorlesewettbewerbs vom Börsenverein des deutschen Buchhandels in der Monheimer Stadtbibliothek und wählt die Gymnasiastin am Montagnachmittag zur Stadtsiegerin. Im Februar wird Amelie zum Regionalwettbewerb nach Heiligenhaus fahren.

Entspannt liest das kleine selbstbewussten Persönchen mit Pferdeschwanz und Brille aus ihrem Lieblingsbuch „Percy Jackson erzählt griechische Sagen“. Nicht nur fließend, sondern auch mit der richtigen Betonung trägt sie den nicht ganz einfachen Text vor. Kindgerecht erzählt der Autor die Geschichte von Ares, dem griechischen Kriegsgott, der von seinen Eltern Hera und Zeus geschickt wird, um zwei Riesen zu besiegen, was ihm aber nicht gelingt. In Jacksons Buch sind die Götter eine ganz normale Familie.

Amelies Mitstreiterinnen, die Schulsiegerinnen Pia Marks von der Peter-Ustinov-Gesamtschule und Alicia Buchhartz von der Rosa-Parks-Schule, schlagen sich auch wacker mit ihren selbst gewählten Texten. Sie lesen schnell und ohne zu stocken, müssen aber dann erkennen, dass es doch etwas schwieriger ist, vor Publikum gänzlich unbekannte Passagen zu lesen als mehrfach geübte. Und so werden die „kleinen Monster“ aus Oaksend von Andrea Martin zu kleinen Wortmonstern, die Pia kopfschüttelnd in Richtung Martin Führer ausrufen lassen: „Was sind das denn eigentlich für komische Worte in dem Buch?“

Amelie reiste mit Verstärkung aus dem Otto-Hahn-Gymnasium an

Amelie, die mit allerhand Verstärkung aus dem Otto-Hahn-Gymnasium angerückt ist und mit psychischer Unterstützung ihrer Mutter Gisela Handreck, hat diese Probleme nicht. „Vielleicht auch, weil sie so eine kleine Rampensau ist und gerne vor Publikum auftritt“, sagt ihre Mutter. Geübt habe sie mit ihrer Tochter zu Hause nicht. „Das kommt alles aus ihr selbst“, sagt sie stolz. Und auch Amelie bekennt, sie habe eigentlich gar keine Zeit gehabt, sich auf den Wettbewerb vorzubereiten. Die griechischen Göttersagen seien allerdings ihr Lieblingsbuch, das ihr die Freundin aus der Schule empfohlen habe. Lesen sei ihr Hobby – alle 14 Tage ein Buch.

Ein bisschen an Amelies gestrigem Erfolg beteiligt ist aber auch die Deutschlehrerin Rebecca Koch, die ihren Schützling natürlich begleitet. Lesen und Vorlesen steht für sie ganz oben auch dem Lehrplan: in der Klasse im Ohrensessel vor den anderen Mitschülern, im Schullandheim und zu Hause. „Die Kinder geben sich immer ein Feedback. Wir haben auch eine Leseecke in der Klasse“, sagt sie. Auf Amelies Lesekünste ist sie richtig stolz. Aber auch die Mitschüler Amelies zeigen echte Freude, umarmen sie, drücken Daumen und halten während ihres Vortrages die Daumen hoch. „Ich informiere dich gleich per What‘s App über die Siegerin“, ruft ein Mitschüler einem anderen nach, der früher gehen muss. Immerhin ist Amelie von ihrer Schule als beste Vorleserin gewählt worden. Aber auch die anderen Teilnehmerinnen erhalten viel Lob.

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