Abwasserbeseitigungskonzept Langenfeld Konzept für Überflutung und Starkregen

Langenfeld. · Langenfeld  bringt nach einem wenige Wochen später im Rat beschlossenen und auf etwa 20 Jahre ausgelegten Abwasserbeseitigungskonzept (ABK) für insgesamt rund 107 Millionen Euro  die Kanalisation in Schuss.

 Starkregen ließ vor zweieinhalb Jahren am Kaisersbusch den kleinen Immigrather Bach über die Ufer treten. Die Feuerwehr pumpte Keller leer und versperrte mit Sandsäcken Kellerfenster.

Starkregen ließ vor zweieinhalb Jahren am Kaisersbusch den kleinen Immigrather Bach über die Ufer treten. Die Feuerwehr pumpte Keller leer und versperrte mit Sandsäcken Kellerfenster.

Foto: Stephan Meisel (mei)/Meisel, Stephan (mei)

Überschwemmungen wie nach den beiden Starkregenereignissen im Mai und Juni 2018 im Wohnviertel Kaisersbusch am Immigrather Bach sollen in Langenfeld möglichst nicht mehr vorkommen. Aus diesem Grund bringt die Stadt nach einem wenige Wochen später im Rat beschlossenen und auf etwa 20 Jahre ausgelegten Abwasserbeseitigungskonzept (ABK) für insgesamt rund 107 Millionen Euro die Kanalisation in Schuss. Hierzu zeigt das Wuppertaler Ingenieurbüro Reinhard Beck (IRB) mit einem Simulationsmodell überflutungsgefährdete Stellen im Stadtgebiet auf. Im Planungs- und Umweltausschuss gab IRB-Mitarbeiterin Maren Hellmig den Stadtpolitikern jetzt einen Zwischenbericht.

Rückhaltebecken sollen an
drei Stellen gebaut werden

„Priorität besteht am Immigrather Bach“, verdeutlichte Hellmig in der Sitzung anhand von Starkregenkarten. In den Jahren 2021/22 sollten deshalb Rückhalteflächen an der Bergischen Landstraße, Leichlinger Straße und am Kaisersbusch geschaffen werden. 2022/23 sollten im Zuge des umgestalteten Immigrather Platzes und des Ausbaus der Talstraße sowie Am Ohrenbusch solche so genannten Retentionsräume für Wassermassen entstehen.

Eva Brunkau (Grüne) bezeichnete es in der Debatte für wichtig, dieses Thema nicht isoliert zu betrachten. „Es muss in andere Konzepte zum Klimaschutz in Langenfeld eingebunden werden.“ Als Stichworte nannte sie mehr Grün gegen Hitzeinseln und für Frischluftzufuhr sowie ausreichend unbebaute Versickerungsflächen. Tiefbau- und Umweltreferatsleiterin Sabine Janclas betonte, dass Konzepte jeweils übereinandergelegt und aufeinander abgestimmt würden. „So wie beim anstehenden Ausbau der Talstraße.“

Die simulierten Starkregenkarten sollen laut IRB-Ingenieurin Hellmig Bürgern, Feuerwehr und Stadt helfen, Objekte und Gefahrenstellen bei Starkregen besser zu schützen. Bei der Aufstellung von Bebauungsplänen soll die Karte berücksichtigt werden.

Zu den aktuellen Bauarbeiten nach dem ABK gehört die im März gestartete Sanierung des Pumpwerks am Zeppelinweg. Seit fast 60 Jahren pumpt die dortige Anlage dauerhaft Abwasser in einem Einzugsgebiet von heute fast 20 000 Langenfelder Bürgern, sagt Stadtsprecher Andreas Voss. Für die umfangreiche Sanierung des Pumpwerks seien in diesem Jahr rund eine Million Euro veranschlagt. „Die Arbeiten erstrecken sich bis ins kommende Jahr.“ Nach Angaben von Volker Ritzmann aus dem städtischen Tiefbaureferat fußt das im Sommer 2018 beschlossene ABK auf einem Gutachten des Ingenieurs Thomas Wedmann.

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