20 000 Gäste über den Rhein befördert

Heiner Müller-Krumbhaar ist — trotz Schwierigkeiten — zufrieden mit der Saison des „Piwipper Böötchens“.

20 000 Gäste über den Rhein befördert
Foto: rm-

Monheim. Die dritte Saison des „Piwipper Böötchens“ stimmt Prof. Dr. Heiner Müller-Krumbhaar, Vorsitzender des Fördervereins, zufrieden — trotz einiger witterungsbedingter Schwierigkeiten.

Herr Müller-Krumbhaar, wie bewerten sie die bald endende Saison?

Heiner Müller-Krumbhaar:Offiziell sind wir noch bis 18. Oktober unterwegs, aber es zeichnet sich bereits ab, dass wir 2015 etwa 20 000 Menschen über den Rhein gebracht haben. Das entspricht in etwa den Zahlen, mit denen wir gerechnet haben. Insofern bin ich zufrieden. Ebenfalls positiv ist, dass wir alle noch ausstehenden Kredite tilgen konnten und der Verein somit schuldenfrei ist. Das nutzen wir nun, um einen Fonds für Reparaturen und Verbesserungen am Boot zu gründen. Aber es war trotzdem kein leichtes Jahr.

Warum?

Müller-Krumbhaar: Der März war zu kalt und der Juli viel zu heiß. Hinzu kommt das dauernde Niedrigwasser des Rheins, das uns bis heute dazu zwingt, an der Kribbe an- und abzulegen. Das ist für Radfahrer und vor allem Senioren beschwerlich. Trotzdem sind die Zahlen sehr erfreulich.

Welche Neuerungen gab es am Boot und im Betrieb?

Müller-Krumbhaar: Wir haben vor der laufenden Saison ein so genanntes „AIS“ eingebaut. Das steht für „Automatic Identification System“ und ist seit Dezember 2014 verpflichtend für Schiffe auf dem Rhein. Damit wird per Funk Tempo, Name und Position des Bootes übermittelt. Zudem hat unser Kapitän einen bequemeren Platz erhalten, um seine Arbeit zu machen.

Wie sieht es mit dem ehrenamtlichen Engagement aus?

Müller-Krumbhaar: Sehr gut. Insgesamt haben wir 30 Aktive, die als Fährhelfer am Start sind. Es haben sich sogar noch ein paar mehr gemeldet. Ohne diese Hilfe wäre der Betrieb nicht möglich.

Was ist in diesem Jahr noch geplant?

Müller-Krumbhaar: Am Samstag, 24. Oktober, gibt es von 18 bis 19 Uhr einen ökumenischen Gottesdienst mit Pfarrer Falk Breuer und Monsignore Winfried Motter auf und um das Böötchen herum — wenn es der Wasserstand zulässt. Wir brauchen mindestens einen Pegel von zwei Metern in Köln. An der Kribbe kann dies nicht stattfinden, das wäre zu beschwerlich für die Besucher. Im Moment sind wir etwa bei 1,30. Das reicht nicht, aber das kann sich schnell ändern.

Gab es besondere Erlebnisse in dieser Saison — oder gute Anekdoten?

Müller-Krumbhaar: Zunächst einmal hatten wir 2015 insgesamt zwölf Trauungen auf dem Böötchen, davon eine auch gleichgeschlechtlich. Davor waren es nur zwei. Da scheint es also einen gewissen Trend zu geben. Zudem gab es einige Taufen, zuletzt vier auf einen Streich, und wir waren sogar Teil einer großen Radtour, die von Kopenhagen nach Santiago de Compostela führte. Rund 30 Radler haben wir dabei über den Rhein gebracht. Insgesamt machten wir mit dem „Piwipper Böötchen“ 29 Sonderfahrten, darunter zwei Unterhaltungsfahrten mit dem Industrieclub Dormagen und zwei Ausflüge mit Kindern aus Schulen und Kindertagesstätten aus der Region.

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