Haan WLH-Fraktion beantragt Dreck-weg-Tag für Haan

Haan · Die Fraktion der Wählergemeinschaft lebenswertes Haan (WLH) möchte zum nächsten Umweltausschuss im Mai erneut den Antrag einbringen, einen Dreck-weg-Tag für die Stadt Haan zu installieren. Die Verwaltung soll von der Politik beauftragt werden, diesen Tag zu organisieren und auch die dafür nötigen Mittel in den Haushalt einzustellen.

 Das Ergebnis der letzten WLH-Säuberungsaktion.

Das Ergebnis der letzten WLH-Säuberungsaktion.

Foto: WLH

„Was in anderen Städten bereits seit Jahren gelebt wird, wird hier dem Ehrenamt überlassen“, ärgert sich Fraktionsvorsitzende Meike Lukat, die diesen Wunsch nicht zum ersten Mal äußert. „2019 haben wir das letzte Mal eine politische Mehrheit für den Dreck-weg-Tag erhalten. Danach wurde das Thema wieder klein geredet“, so Lukat weiter.

Die WLH veranstaltet bereits im sechsten Jahr einmal monatlich einen City-Putz-Tag, der in diesem Jahr am Neuen Markt startete. Was die Teilnehmer in ihren Müllsäcken sammelten, verdeutlicht laut der Fraktionsvorsitzenden die Brisanz des Themas. „In den Grünflächen haben wir, in die Erde eingearbeitet, noch alte Becher der Haaner Kirmes gefunden. Dabei fand die schon seit zwei Jahren nicht mehr statt. Es wird kaum richtig sauber gemacht, das ist für Haan als Gartenstadt kein gutes Aushängeschild.“ Auch alte Planschbecken, Kartons oder Autofußmatten haben die Helfer aus dem Grün gezogen. Dass die Problematik noch viel weitreichender ist, da ist sich die WLH sicher.

„Die Abfallbewirtschaftung in Haan ist zu teuer, das regt die Menschen an, ihren Müll fremd zu entsorgen“, ist sich Ernst Adam sicher, der auf die Preiskalkulation eingeht: „Ich habe meine alte Holzküche entsorgen müssen, das hat mich in Haan 35 Euro gekostet. In anderen Städten hätte ich nur zwöf Euro gezahlt. Dabei hat es sich durchaus um einen wertvollen Rohstoff gehandelt. Auf den Sperrmüll hätte ich zudem vier Wochen warten müssen.“ Auch setzt sich die WLH seit Jahren dafür ein, die Entsorgung von Grünabfällen in Haan kostenlos anzubieten. „Dafür müssen wir in andere Städte fahren, das ist alles nicht optimal“, so Meike Lukat.

Um die Müllbelastung in der Stadt gering zu halten, könnte sich die WLH zudem ein Patenschaftsmodell vorstellen, bei dem einzelne Teilbereiche von Bürgerinnen und Bürgern kontrolliert werden. Dieser Vorschlag soll ebenfalls in die Diskussion im Umweltausschuss mit aufgenommen werden.

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