Wegweiser zur Bildung - vier neue Bildungs- und Teilhabecoaches der Stadt

Vier neue Mitarbeiter wollen erreichen, dass mehr Zuschüsse beantragt werden.

Hilden. Sie nennen sich selbst „Die Wegweiser“. Genau darin wird in den nächsten zwei Jahren auch die Aufgabe der vier neuen Bildungs- und Teilhabecoaches der Stadt bestehen. Sie sollen Empfängern von staatlichen Hilfen wie Sozialgeld, Wohngeld, Kinderzuschlag, Arbeitslosengeld II oder Asylhilfe aufzeigen, was ihnen zudem an Leistungen zusteht. Etwa finanzielle Beihilfen für Ausflüge in der Schule oder im Kindergarten, die Mittagsverpflegung oder die Mitgliedschaft im Sportverein.

„Sie sitzen nicht am Schreibtisch und warten darauf, dass die Antragsteller kommen, sondern holen die Menschen ab“, sagt Jugendamtsleiterin Noosha Aubel. Finanziert werden die 3,3 Stellen (zwei Vollzeit, zwei unterschiedliche Teilzeit) vom Bund. Sie sind Teil des vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales ins Leben gerufenen Hilfspakets zur Bildung und Teilhabe.

Im Einzelnen sind das Carlos Losada (42, Sozialwissenschaftler), Nora Spiller (31, Sozialpädagogin), Sascha Göbeler (37, Sozialarbeiter und -pädagoge) und Wibke Paas (31, Sozialpädagogin). Jeder von ihnen wird sich einem Stadtteil widmen und Institutionen wie Kindergärten, Schulen, Beratungs- und Wohngeldstellen aufsuchen, um über ihre Arbeit zu informieren.

Es scheint, sie kommen gerade zur rechten Zeit. Denn seit einem Jahr gibt es das Bildungs- und Teilhabe-Paket der Bundesregierung, aber lediglich 450 Anträge sind seit Mai 2011 im dafür zuständigen Familienbüro/Stellwerk eingegangen. „Wir haben gedacht, die Menschen rennen uns die Bude ein“, sagt Aubel: „Zurzeit gehen wir davon aus, dass die doppelte Anzahl möglich wäre.“ Noch nicht eingerechnet sind die Bezieher von Arbeitslosengeld II — sie müssen Zuschüsse direkt bei der Agentur für Arbeit beantragen.

Ein ziemliches „Bürokratiemonster“ seien die Anträge, weiß Roman Kaltenpohl, Leiter der Jugendförderung. Er hofft, dass die neuen Mitarbeiter die Schwelle niedrig legen können. Das kann bis zur Hilfe beim Ausfüllen der Formulare gehen. Die Institutionen sollen die Brücke bauen. „Die haben das engere Vertrauensverhältnis und bringen uns mit rein“, sagt Losada.

Die Briefe mit ersten Informationen haben die Coaches verschickt. Nächste Woche werden sie ausschwärmen — um den Menschen von dem zu berichten, was ihnen zusteht. Und wie sie es in Anspruch nehmen können.

diewegweiser@jugendzeit- hilden.de

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