Haan Wassertretanlage lädt zum Verweilen ein

Haan. · Drei Jahre Planung haben sich gelohnt: Die Wassertretanlage ist sehr beliebt. Der BVV freut sich.

 Die Wassertretanlage am Gruitener Dorfanger erfreut sich großer Beliebtheit. Vorsitzender Wolfgang Stötzner (vorne) und sein Stellvertreter Ralf Poppel vom BVV haben sich für das Projekt ins Zeug gelegt.

Die Wassertretanlage am Gruitener Dorfanger erfreut sich großer Beliebtheit. Vorsitzender Wolfgang Stötzner (vorne) und sein Stellvertreter Ralf Poppel vom BVV haben sich für das Projekt ins Zeug gelegt.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Die Wassertretanlage fügt sich so harmonisch in das Gesamtbild des Ortes ein, dass sich der Besucher kaum vorstellen kann, dass sie einmal nicht da war. Große, naturbelassene Kalksteine liegen am Ufer des Dorfangers, ähnliche finden sich im Wasser als Begrenzung wieder. Leises Plätschern ist zu hören, die Sonne scheint, das bewachsene Ufer gegenüber komplettiert das Idyll. „Sonntags bekommen Sie hier keinen Fuß an die Erde, so beliebt ist die Wassertretanlage mittlerweile zum Picknicken, Spielen und Entspannen“, berichtet Wolfgang Stötzner, Vorsitzender des Bürger- und Verkehrsvereins (BVV) Gruiten.

Vor ziemlich genau zwei Jahren begann der Bau der Anlage mit dem ersten Spatenstich. Dem voraus gingen drei Jahre der Planung, zwei Jahre dauerte das Genehmigungsverfahren. Die Idee für eine solche Anlage hatte Vereinsmitglied Hans-Joachim Friebe. „Und dann haben wir uns ans Werk gemacht“, sagt Ralf Poppel, stellvertretender Vorsitzender. „Wir wussten gleich, das ist eine gute Sache für Gruiten und auch eine gute Sache für den Neanderlandsteig.“

Wolfgang Stötzner und Ralf Poppel führten unzählige Gespräche: mit der Stadt als Grundstückseigentümerin, mit der Unteren Wasserbehörde des Kreises Mettmann, mit dem Bergisch-Rheinischen Wasserverband, der als einziger den Gewässerbau vornehmen darf, mit dem Dorffest-Verein, der Sorge um seine Festwiese hatte, und mit Sponsoren, die Geld und Baumaterial spendeten. Für Herausforderungen im Laufe des Projekts fand der rührige Vereinsvorstand stets eine Lösung – so wurde entgegen der ursprünglichen Planung ein anderer, älterer Kanal genutzt, zudem nahm der Verein Rücksicht auf Pflanzen und Tiere. „In diesem Teil der Düssel leben zum Beispiel Flusskrebse“, informiert Wolfgang Stötzner.

Baudenkmäler stammen zum Teil aus dem 12. Jahrhundert

„Mit Wasser hatten und haben wir hier im Gruitener Ortskern eigentlich immer viel zu tun“, sinniert Stötzner beim Rundgang durch das Dorf. Das historische Örtchen, heute wunderbar restauriert und für Besucher mit Schildern und Informationen zu jedem Gebäude versehen, enthält Baudenkmäler zum Teil aus dem 12. Jahrhundert. Die dort ansässige Textilfabrik brauchte viel Wasser, es gab eine Mühle, auch eine alte Bauernburg staute das Wasser in einer Art Teich. Bis zur Verlegung der Düssel hatte Gruiten aber auch immer wieder mit Hochwasser zu kämpfen, welches den Ortskern regelmäßig überflutete und die Keller volllaufen ließ. „Und mit der Wassertretanlage haben wir nun ein weiteres Schmuckstück geschaffen, welches das Thema Wasser positiv nutzt.“

Für die Anlage suchte der Verein bewusst einen der schönsten Plätze aus, von dem aus sowohl der alte Kirchturm als auch die jetzige Kirche in den Blick genommen werden können. Eine Kneipp-Anlage ist es zwar nicht, da für deren Zertifizierung eine ganze Reihe weiterer Auflagen zu erfüllen wäre, „die Kneipp-Vereine Köln-Leverkusen und Düsseldorf haben sich aber schon bei uns gemeldet, da sie großes Interesse an unserer gelungenen Anlage haben“, verraten Stötzner und Poppel.

Nicht nur um die Planung, sondern auch um die Instandhaltung kümmert sich der BVV. Und trotz der vielen Arbeit mit dem Projekt mangelt es Wolfgang Stötzner, Ralf Poppel und ihren Mitstreitern nicht an Ideen für weitere schöne Projekte.

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