Hilden Hildener feiern ein Völkerfest für alle Sinne

Hilden.  · Der alte Markt wurde am Wochenende zu einer mediterranen Piazza.

 Der Fußball-Club AC Italia war zum ersten Mal dabei und servierte italienische Spezialitäten. Links Giovanni Parisi, rechts Toni Tassone.

Der Fußball-Club AC Italia war zum ersten Mal dabei und servierte italienische Spezialitäten. Links Giovanni Parisi, rechts Toni Tassone.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Würde ein Besucher die Augen schließen und sich ganz dem Geruchs – oder Hörsinn hingeben, könnte er glatt meinen, irgendwo - viel weiter südlich – auf einer Piazza zu verweilen. Der Duft von Gegrilltem und die Samba-Trommeln sind jedoch auf dem „alten Markt“ zu erleben.

Die Sonne scheint über dem „Fest der Völker“, das in dieser Form seit 1997 in Hilden Jung und Alt für andere Kulturen begeistert. Beim Öffnen der Augen steht man zwar nicht in Rom, aber immerhin vor dem blitzblauen Getränkestand des A.C-Italia (von 1980). Ob edles Mineralwasser, prickelnder Prosecco oder Vino tinto – Giovanni Parisi und Pierantonio Tassoni sind hinreißende Gastgeber, auch wenn es um den Geschmackssinn geht: „Wir sind zum ersten Mal dabei“, strahlen die Mitglieder des hiesigen Fußballvereins.

Früher wurde Italien immer durch den Kulturverein Centro Italiano Tedesco Hilden (CITH) auf dem Völkerfest vertreten. „Leider fehlt dort jetzt die Manpower“, erklärt Tassoni den Wechsel. Mit insgesamt 30 Mitgliedern ist das sportliche Team am Wochenende am Start und serviert natürlich auch Pizza und Spezial-Fenchel-Bratwurst für die Gäste.

Zum Kultur-Dessert gibt es dann später auch noch den singenden Koch, Albino Casaluci, auf der Bühne. Nur wenige Schritte weiter trifft man auf Städtefreunde aus Nové Mesto, die sich nach 30 Jahren Partnerschaft mit Hilden selbstverständlich am diesjährigen Fest beteiligen: Maria Böhmzová ist mit vier Freunden angereist, hat außerdem auch die vierköpfige Band „Fukanec“ für das Bühnenprogramm im Gepäck. Sie plaudert mit Alt-Bürgermeister Horst Thiele im Zeltpavillon und lobt den Kulturaustausch zwischen den Städten. Dazu wird ein „Becherovka“ kredenzt, denn „der ist in Karlsbad die 13. Quelle für Gesundheit“. Leckere „Oplatky“ gibt es noch dazu.

Alle Beteiligten sind ehrenamtlich im Einsatz. Kein Wunder, dass dann ein Souvlaki-Spieß oder Tzatziki mit Oliven, Peperoni und Brot bei „Philia“, dem Griechisch-Deutschen Freundeskreis, nicht nur wegen des günstigen Preises von zwei Euro besonders gut schmeckt. Thalia Banti und ihre Vereinsfreundinnen und Freunde sind einfach herzliche Gastgeber. Den Retsina gibt es für fünf Euro pro Flasche.

Beim großen türkischen DiTiB Stand neben der Bühne bieten zehn Frauen   und Männer  Döner für 3,50 Euro und Limonaden für 1,50 Euro an. Wer lieber deftige Bohnensuppe oder ein Cevapcici vom Holzkohlegrill mag, findet bei „Zora“, dem Kulturverein aus Ratingen oder Maribor das Richtige. Das Sitz-Platz-Angebot wird schon mittags vor dem „Uniao Portuguesa“ knapp.

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